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Die Entscheidung, einen Pflege-

beruf zu ergreifen, entspringt häufig

dem Wunsch, anderen Menschen

zu helfen. Vielfältige Aufgaben,

unterschiedlichste Einsatzmöglich-

keiten und die sehr guten Chancen

auf einen Arbeitsplatz machen den

Beruf attraktiv. Dabei darf aber nicht

vergessen werden, dass die Pfle-

getätigkeit mit hohen physischen

und psychischen Belastungen ver-

bunden ist und große Flexibilität

und Einsatzbereitschaft erfordert.

Hier gilt es anzusetzen und die Pfle-

gefachkräfte unter anderem durch

entsprechende Arbeitszeitmodelle

zu entlasten.

Fragt man die Pflegefachkräfte in

den Seniorenhäusern der Cellitin-

nen, steht die Verlässlichkeit von

geplanten freien Tagen ganz oben

auf der Wunschliste. Bislang gibt

es für jedes Haus im Cellitinnen-

verbund ein Schichtmodell, in

dem die zu leistenden Stunden

pro Tag für das ganze Jahr hin-

terlegt sind. Welche Schichten der

Mitarbeiter allerdings übernehmen

soll, ist aus diesem Plan nicht zu

ersehen. Diese Zuteilung liegt bis

heute in den Händen der Wohn-

bereichsleitungen, die auch bei

Ausfällen für Ersatz sorgen. Zu

oft müssen Mitarbeiter kurzfristig

ihre freien Tage verschieben und

für kranke oder verhinderte Kol-

legen einspringen. In Ausnahme-

fällen ist dies sicherlich tragbar,

doch manchmal häufen sich diese

Fälle.

„Die

Se-

niorenhaus

GmbH der

Ce l l i t i nnen

zur hl. Maria

und die an-

geschlosse-

nen Franzis-

kanerinnen

vom hl. Josef

Seniorenhilfe

GmbH haben

diese Situati-

on im Blick

und prüfen

derzeit in ei-

nem Projekt

alle Möglichkeiten einer verläss-

licheren Dienstplanung“, verspricht

Regionalleiterin Doris Henke-Happ.

Ziele der Unternehmensleitungen

sind, einen verbindlichen Dienst-

frei-Rhythmus sicherzustellen, in

dem auch die freien Wochenenden

und Feiertage berücksichtigt sind,

die 5,5 Tage-Woche auf fünf Tage

zu verbessern, die Dienste gerecht

zu verteilen und die Verantwortung

und Gestaltungsmöglichkeit der

Mitarbeiter zu stärken, und das

bei einer hohen Kontinuität in der

Beziehung zum Bewohner. Da-

nach sollen zukünftig auch die

Früh-, Spät- und Nachtdienste in

einem Grunddienstplan verzeich-

net sein. Bei der Umsetzung steht

den Seniorenhausträgern ein ex-

ternes Beraterteam zur Seite, das

die Möglichkeiten, aber auch die

Endlichkeiten des Systems prüft.

Sollte ein Mitarbeiter an einem Tag

wegen einer Familienfeier freineh-

men wollen, so kann er frühzeitig

seinen Dienst mit einem gleich

qualifizierten Kollegen tauschen.

Dabei vertrauen die Verantwort-

lichen auf die Selbstständigkeit

der Mitarbeiter, denn kurzfristige

Krankheitsausfälle kann dieses

Modell sicherlich nicht auffangen.

„Wir prüfen daher auch Möglich-

keiten, ob ein Pool von qualifizierten

und flexiblen Mitarbeitern gebildet

werden kann, die in solchen Fällen

einspringen“, so Almut Behrens

von der Stabsstelle Recht und

Personalgewinnung. Dies würde

auch die Wohnbereichsleitungen

entlasten und Kapazitäten freiset-

zen. Erste Überlegungen aus dem

Beratungsprozess werden im Laufe

des Jahres 2016 als Pilotprojekt im

Seniorenhaus Hermann-Josef-La-

scheid geprüft.

Arbeitszeitmodell für Pflegekräfte

Die Seniorenhaus GmbH arbeitet an verlässlichen Dienstplänen

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CellitinnenForum 2/2016

Idee | Einsatz