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darüber hinaus. Nach dem Zweiten

Vatikanischen Konzil erhielten die

bisher eher lose miteinander ver-

bundenen Gemeinschaften eine

einheitliche Struktur und die An-

erkennung als Kongregation päpst-

lichen Rechtes.

Mutter Alphonsa

Von ihren FCC-Mitschwestern

und von der Kirche weltweit wird

Schwester Alphonsa Muttathu-

pandathu (1910–1946) besonders

verehrt. Sie ist seit 2008 die erste

Heilige aus Indien – Gedenktag

ist der 28. Juli. Als junges Mäd-

chen schon wollte sie Ordensfrau

werden, was in ihrer Familie auf

Unverständnis stieß. Um einer ar-

rangierten Ehe zu entgehen, füg-

te sie sich verzweifelt selbst eine

schwere Brandverletzung am Fuß

zu. Nun konnte sie ihrer Berufung

ins Kloster folgen. Sie trat bei den

FCC-Schwestern in Bharananga-

nam ein und unterrichtete Kinder.

Doch nur kurze Zeit, denn die 16

Jahre bis zu ihrem Tod waren ein

einziger Leidensweg. An einer Viel-

zahl von schweren Krankheiten litt

sie. Aber sie ertrug alles und sah

darin sogar die Erfüllung von Got-

tes Willen. Bei ihrer Seligsprechung

1986 sagte Papst Johannes Paul

II.: „Gott hat Schwester Alphonsa

mit einer liebevollen, glücklichen

Gemütsart ausgestattet, mit der

Fähigkeit, sich an gewöhnlichen,

einfachen Dingen zu freuen. Die

Wucht ihrer Leiden … konnte die

Freude des Herrn, die ihr Herz

erfüllte, nicht auslöschen!“ Ihr

Grab in Bharananganam ist ein

wichtiges Pilgerzentrum im Süden

Indiens.

Für FCC-Schwester Rani Maria

wird ein Seligsprechungsverfahren

geführt. Sie wurde vor 21 Jahren

brutal ermordet, als sie sich für

arme, kastenlose Katholiken in In-

dore, Madhya Pradesh, einsetzte,

die verhaftet worden waren. So ge-

riet Rani Maria in Konflikt mit Hindu-

Nationalisten, die bis zum Äußers-

ten gingen und einen fanatischen

jungen Mann beauftragten, die

couragierte Schwester zu ermor-

den. Das geschah am 21. Februar

1995 – 54-mal stach der Mörder

zu. Zu lebenslanger Haft verurteilt

kam der Täter Samundar Singh

im Gefängnis mit dem christlichen

Glauben in Berührung und ließ sich

taufen. Die Familie seines Opfers

vergab ihm und setzte sich sogar

aktiv für seine Begnadigung ein. Ein

indischer Pater, der den Seligspre-

chungsprozess für Schwester Rani

Maria begleitet, sagt über Samun-

dar Singh: „Er zeigte tiefe Reue für

seine Tat und sprach seither schon

oft öffentlich über Christus und die

Vergebung, die er erfahren hat“. In

einem Brief habe Samundar ge-

schrieben, dass „das Christentum

die Hoffnung Indiens“ sei.

FCC-Schwestern in der

Erzdiözese Köln

Aus verschiedenen Ordensprovin-

zen kommen die FCC-Schwestern,

die sich in katholischen Einrichtun-

gen im Bereich der Erzdiözese Köln

der Pflege und Betreuung alter und

kranker Menschen annehmen: In

Wuppertal-Sonnborn befindet sich

das Regionalhaus der Schwestern.

VomSt. Remigiushaus aus, demSitz

der Regionaloberin, werden alle etwa

160 in Deutschland tätigen Schwes-

tern vertreten. Darüber hinaus gibt

es Konvente im Wuppertaler Paul-

Hanisch-Haus und imCaritas-Alten-

zentrum St. Josef Elisabeth, Köln-

Mülheim. In Köln-Rodenkirchen

und in Sürth sind Schwestern im

Caritas-Altenzentrum St. Maternus

und imMatthias-Pullem-Haus tätig.

Sie verfügen über Niederlassungen

im Franziskus-Haus Bergisch-Glad-

bach-Refrath sowie im St. Augusti-

nus-Seniorenhaus Hennef-Altenbö-

dingen. In Bonn-Bad Godesberg

leben die Schwestern im Pfarrhaus

von St. Hildegard in der Nähe von

Rhein und Deichmannsaue. Sie un-

terstützen die Initiativen der ‚Bürger-

stiftung ‚Rheinviertel‘ im Altenheim

St. Vinzenzhaus. In einem ‚integrier-

ten Hospiz‘ leisten sie die intensive

Begleitung der Schwerstkranken

und Sterbenden.

Schwestern aus der St. Mary’s Pro-

vinz Mananthavady sind im Wup-

pertal-Elberfelder Krankenhaus

St. Josef, Zentrum für Orthopädie

und Rheumatologie und seit 2014

im Seniorenhaus Marienheim, Bad

Münstereifel für Menschen in Ein-

richtungen der Stiftung der Cellitin-

nen zur hl. Maria tätig.

CellitinnenForum 2/2016

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