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Pflegefachkräfte in Kliniken und

Seniorenhäusern sind gut aus-

gebildete, hoch spezialisierte Mit-

arbeiter. Ihre wertvolle Arbeitszeit

sollen sie möglichst zu 100 Prozent

am Krankenbett beziehungsweise

in der Pflege betagter Menschen

einsetzen. In den Einrichtungen des

Cellitinnenverbundes arbeitet man

seit Jahren daran, Pflegekräften

den Arbeitsalltag zu erleichtern, da-

mit sie sich auf ihre Kernaufgaben

konzentrieren können.

Seit einigen Jahren übersetzen in

den Kliniken sogenannte ‚Codier-

fachkräfte‘ medizinische und pfle-

gerische Tätigkeiten am Patienten

in computerlesbare Zeichenschlüs-

sel. Sie geben diese in die EDV

ein und ermöglichen so die Rech-

nungsstellung. In einigen Kliniken

begleiten Fallbetreuer (Case Mana-

ger) die Abläufe der Patientenver-

sorgung von der

Aufnahme bis zur

Entlassung und

gegebenenfalls

darüber hinaus.

Stationssekreta-

riate entlasten die

Pflege, indem sie

beispielsweise die

vielen Anrufe ent-

gegennehmen.

Mehr und mehr

befreit man die

Pflegekräfte auch

von logistischen

Aufgaben. In allen

Einrichtungen bringen Mitarbeiter

der Transportdienste Patienten in

die Operationssäle oder zu Rönt-

genuntersuchungen. Nahmen vor

einigen Jahren noch die Pflegekräfte

Speisenbestellungen auf, erledigen

heute Menüerfassungsassistenten

diesen Job. Zeitaufwendiges Ein-

räumen von Wäscheschränken

oder das Bestellen von Materia-

lien, vom Bleistift bis zum Verband,

übernehmen in vielen Kranken- und

Seniorenhäusern externe Dienst-

leister. ImGegensatz zu den Pflege-

mitarbeitern, die sich ‚nebenbei‘ mit

logistischen Aufgaben beschäftigen

mussten, analysieren heute Spezia-

listen die komplette Einrichtung und

straffen die Beschaffungsprozesse.

Das spart Zeit und Geld.

Kontrollierten früher die Stations-

leitungen die Warenbestände und

schrieben Einkaufslisten, um diese

dann später mit den gelieferten

Artikeln zu vergleichen und in die

Regale zu räumen, arbeiten die Ver-

sorgungsdisponenten von ProServ

mit modernen Tablets, auf denen

der nach der Klinikanalyse ermittel-

te Sollbestand eines Lagers oder

Schranks gespeichert ist. Sie ge-

ben die Ist-Werte ein, die Differenz

wird als Bestellung automatisch

erfasst und weitergeleitet. Kommt

die Ware kurz darauf an, räumt

der ProServ-Mitarbeiter sie an den

dafür vorgesehenen Platz. Allein im

Kölner St. Vinzenz-Hospital betreut

der Dienstleister 3.000 Lagerplätze

und verschafft den Pflegefachkräf-

ten mit seinem Einsatz wertvolle

Zeit am Krankenbett. In den Senio-

renhäusern ermittelte ProServ die

optimalen Bestell- und Liefertage

für jedes Haus. Um die tägliche

individuelle Zusammenstellung der

Medikamente müssen sich die Pfle-

gekräfte dort auch nicht mehr selbst

kümmern. Das Blisterzentrum liefert

die Tabletten individuell zusammen-

gestellt, portioniert und sichtver-

packt an die Seniorenhäuser. Und

seit Kurzem sorgt ein neues Müll-

entsorgungsverfahren auf den Sta-

tionen imHeilig Geist-Krankenhaus

und im Seniorenhaus St. Anna für

ein angenehmeres Arbeitsumfeld:

Der Müll wird vakuumiert und dann

auslaufsicher und geruchsneutral

entsorgt. All diese Maßnahmen

dienen dazu, den Pflegefachkräften

das Arbeiten zu erleichtern, damit

sie sich ihrer eigentlichen Tätigkeit

widmen können.

CellitinnenForum 2/2016

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Idee | Einsatz

Pflege braucht Freiräume

Maßnahmen zur Entlastung von Pflegefachkräften