Background Image
Previous Page  42 / 64 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 42 / 64 Next Page
Page Background

Beruf und Familie unter einen Hut

zu bringen, hieß noch vor fünfzig

Jahren für die breite Masse der Ge-

sellschaft: Der Vater ging arbeiten

und brachte das Geld nach Hause.

Die Mutter versorgte Haushalt und

Kinder. In der Adenauerzeit galt die-

ses Rollenverständnis unangefoch-

ten und die Arbeitswelt war danach

ausgerichtet. Wollte (oder musste)

eine Frau arbeiten gehen, benötigte

sie dafür das Einverständnis ihres

Mannes. Der wiederum konnte

ihre Arbeitsstelle jederzeit kündi-

gen. Erst 1977 wurde das Gesetz

gekippt. Was vor ein paar Jahr-

zehnten noch Usus war, ist heute

Stoff für die Geschichtsbücher –

zum Glück. Mütter stehen im Be-

rufsleben ebenso wie Väter ‚ihren

Mann‘. Und auch die Zeiten, in

denen Frauen zum Haushalts-

einkommen ‚ein wenig dazu

verdient haben‘, sind

passé. Arbeit

im Haushalt,

Kinderbetreu-

ung und das

Sicherstellen

des Familien-

e i nkommens

gehen heute in

vielen Familien Papa

und Mama gleicher-

maßen etwas an.

Angebote

Kluge Arbeitgeber

haben längst das

Potenzial erkannt,

das in den gut ausgebildeten Müt-

tern steckt. Sie legen sich richtig ins

Zeug, damit junge Familien Nach-

wuchs und Beruf vereinbaren kön-

nen. Auch die Cellitinnen-Kranken-

häuser haben ein großes Interesse

daran, die jungen Mütter nicht zu

verlieren. In Wuppertal und Köln,

auf Geschäftsführer- und Mitarbei-

terebene, befassen sich Projekt-

gruppen damit, wie dies gelingen

kann. Sie entwickeln kreative Ideen,

fördern Kooperationen und gehen

auf die Bedürfnisse der Eltern ein.

Nehmen wir eine junge Familie mit

zwei Kindern. Mutter Laura Müller

arbeitet im Wuppertaler Kranken-

haus St. Josef als Ärztin, Vater Nils

ist in der Verwaltung des ebenfalls

zum Cellitinnenverbund gehören-

den Petrus-Krankenhauses tätig.

Vor acht Jahren kam ihr Sohn Tim

zur Welt, ihre Tochter Anna ist heute

drei Jahre alt. Trotz aller Hilfen sei-

tens des Arbeitgebers, das Leben

mit dem Nachwuchs erfordert ein

hohes Maß an Organisationstalent.

Die Fahrten zur Schule, zum Kin-

dergarten und Sportverein oder

durchwachte Nächte mit kranken

Kindern kann der Arbeitgeber der

Familie nicht abnehmen. Aber er

schafft den verlässlichen Rahmen,

in dem Familie Müller all diese Dinge

und den Beruf beider Elternteile

meistern kann. So blieb Vater

Nils nach der Geburt von Tim

ein Jahr lang zu Hause. In

dieser Zeit

half das

Petrus-

K r a n -

kenhaus

ihm bei

der Su-

che nach

einem geeig-

neten KiTa-Platz,

sodass er nach ei-

nem Jahr wieder in

den Beruf einsteigen

konnte, zunächst als

Teilzeitkraft. Nach

zwei Jahren arbeite-

te er wieder Vollzeit.

Mama und Papa gehen arbeiten

Im Cellitinnenverbund passen Beruf und Familie zusammen

42

CellitinnenForum 2/2016

Idee | Einsatz