Gemeinsam geht es
besser als alleine – zu
dieser Einsicht kom-
men heute mehr und
mehr ganze Stadt-
viertel. Bonn-Vilich
ist so ein Beispiel, wo
sich Kirchengemein-
de, Vereine und Ein-
richtungen vernetzten
und schauen, was sie
gemeinsam auf die
Beine stellen können.
Dank Quartiersmana-
ger Michael Heine
vom Landschaftsver-
band Rheinland fin-
den unterschiedliche
Akteure zusammen,
tauschen sich aus
und entwickeln zu-
sammen Projekte.
Mit Eifer von Anfang
an dabei sind Beate
Müllers und Susanne
Müller. Beide küm-
mern sich im Senio-
renhaus St. Adel-
heidis-Stift um die
sozial-kulturellen An-
gebote für die Bewoh-
ner. Heine musste sie
nicht lange von seiner
Idee, den Austausch
mit den Nachbarn zu
suchen, überzeugen.
Schnell war ein An-
knüpfungspunkt zum
Wohnprojekt Leden-
hof und den dort le-
benden Menschen
mit Behinderun-
gen gefunden.
„Musik verbindet“,
meinte Müller und
schlug vor, das
Bewohnerorches-
ter zu vergrößern.
Seit Herbst ver-
gangenen Jahres
kommen nun In-
teressenten vom
Ledenhof regel-
mäßig ins St. Adelheidis-Stift und
lassen mit den älteren Menschen
Trommel, Triangel oder Kastagnet-
ten erklingen. Dabei wird gesungen
und mit den Füßen gestampft oder
die Teilnehmer hören in der Pause
andächtig Praktikantin Salomé bei
deren Klavierspiel zu.
Einen großen Auftritt vor Publikum
hatte die bunt gemischte Gruppe
beim Sommerfest der Seniorenein-
richtung. Gut vorbereitet, mit Spaß
am Spiel und Ernsthaftigkeit in der
Ausführung zeigten die Musiker den
Angehörigen und Nachbarn, was
sie drauf haben. „Wir sind kein Se-
niorenhaus hinter dicken Mauern“,
erklärt Beate Müllers.
Die Einrichtung nimmt am Leben
in Vilich teil und ist offen für nach-
barschaftliche Kooperationen. Die
Mitglieder des Orchesters musizie-
ren nicht nur zusammen, sondern
unternehmen auch gemeinsame
Ausflüge wie zur Bonner Bundes-
kunsthalle.
Musik kennt keine Grenzen
Nachbarschaftsprojekt in Bonn-Vilich
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CellitinnenForum 4/2017
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