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‚Gesund alt werden‘ ist längst zu

einem Thema geworden, das die

Gesellschaft bewegt. In Köln zeigte

sich dies an den beiden mit jeweils

200 Zuhörern ausverkauften Ver-

anstaltungen im Studio Dumont, die

in Kooperation mit der Stiftung der

Cellitinnen zur Hl. Maria stattfanden.

Welche wichtigen Eckpunkte des

Alterns man positiv beeinflussen

kann, welche Rolle Eiweiße spielen

und wie man einem Muskelabbau

entgegenwirkt, erklärten Prof. Dr.

Ralf-Joachim Schulz, Chefarzt für

Geriatrie des Kölner St. Marien-

Hospitals, und Rudi Rink, Erwach-

senentrainer für Kraft, Koordination

und Fitness. „Für Bewegung ist es

nie zu spät“, erläuterte Schulz. Zur

Vorbeugung typischer Alterskrank-

heiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-

erkrankungen und Stürzen können

schon ein paar einfache Regeln

helfen. Dazu gehört, neben dem

bekannten ausreichenden Trinken,

einer ausgewogenen Ernährung und

regelmäßigen Kontrolluntersuchun-

gen beim Arzt, auch viel Bewegung.

Bereits dreimal 20 Minuten Aus-

dauersport pro Woche bringen den

Kreislauf in Schwung, fördern das

Muskelwachstum, stimulieren die

Nerven und regen den Stoffwech-

sel an. Ein zügiger Spaziergang,

ein paar Bahnen im Schwimm-

bad oder eine kleine Fahrradtour

machen gute Laune, bringen das

Herz auf Trab und frische Luft in die

Lungen.

Prof. Dr. Annette Welz-Barth, Chef-

ärztin der Klinik für Geriatrie und Ger-

iatrische Rehabilitation im Wupper-

taler Klinikverbund St. Antonius und

St. Josef, rät außerdem zur Nutzung

des Angebots des Regionalen-The-

rapiezentrum (RTZ), mit dem ihre

Klinik eng zusammenarbeitet. Ins-

gesamt trainieren dort wöchentlich

160 Rehabilitationssportgruppen.

Die Teilnahmegebühr wird einmalig

von der Krankenkasse übernom-

men. Die Maßnahme umfasst 51

Leistungen innerhalb von eineinhalb

Jahren und findet in Gruppen als

Gymnastik, Herzsport, Lungensport

oder im Bewegungsbad statt. Der-

zeit nehmen rund 3.200 sogenannte

‚Rehabilitanden‘ an den Kursen teil.

Ziel ist es, die meist schon älteren

Teilnehmer nachhaltig in Bewegung

zu bringen und so fit fürs höhere Al-

ter zu machen. Viele Kursteilnehmer

treffen sich auch nach Ablauf der

Maßnahmen. Der soziale Kontakt

untereinander ist ein wesentlicher

Ansatz dieser Gruppen.

Im Kölner St. Marien-Hospital hat

Prof. Dr. Schulz selbst ein Trainings-

programm speziell für ältere Men-

schen etabliert. Mit regelmäßigen

Übungen zur Verbesserung der

Kraft, der Stabilität und der Koor-

dination wird Gangunsicherheiten

und Stürzen vorgebeugt. Jeden

Dienstag trainieren bis zu 20 Per-

sonen gemeinsam mit Flexi-Bar,

Thera-Band oder auf der Vibrati-

onsplatte. Dies macht gemeinsam

nicht nur Spaß, sondern verbessert

auch die Gesundheit. Bei gutem

Wetter findet das Training auf dem

Dachtherapiegarten mit Blick auf

den Kölner Dom statt. Dabei wer-

den Stresshormone abgebaut und

Glückshormone wie Dopamin ge-

bildet.

Gesund alt werden

Alterskrankheiten aktiv entgegentreten

CellitinnenForum 4/2017

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Medizin | Betreuung