Auch plastisch-ästhetische Ope-
rationen, Schlafmedizin und Trau-
matologie sowie kindliche HNO-
Erkrankungen stehen auf dem
Leistungsplan der Klinik. „Ein be-
sonderes Augenmerk richten wir
aber auf die Tumorbehandlung“,
so der Mediziner.
Durch die stetige Zunahme des
Tabak- und Alkoholkonsums neh-
men leider auch die bösartigen
Erkrankungen im HNO-Bereich
zu. Während der Tabakkonsum
häufig zu Krebserkrankungen des
Kehlkopfes führt, erhöht ein hoher
Alkoholkonsum eher die Wahr-
scheinlichkeit einer Veränderung
der Mundhöhle und des Rachen-
raumes. Aber auch virale Infek-
tionen mit dem HPV-Virus oder
Schadstoffbelastungen können
die Ursache für die Entstehung
bösartiger Tumore im Kopf-Hals-
bereich sein.
„Bösartige Tumore im Kopf-Hals-
bereich entstehen häufig ausKrebs-
vorstufen – wie die sogenannte
Weißschwielenkrankheit“, berich-
tet Dr. Christoph Möckel. Hierbei
bilden sich in der Schleimhaut von
Mund, Rachen oder Kehlkopf weiß-
liche, nicht abwischbare Bezirke.
Diese krankhaften Verdickungen
der Schleimhaut gehen häufig in
bösartige Tumore über. Aber auch
andere Symptome können Boten
einer bösartigen Erkrankung sein:
„Oftmals haben die Patienten
schmerzhafte Veränderungen an
den Schleimhäuten, die die Beweg-
lichkeit der Zunge einschränken
oder Schwellungen und Schluck-
beschwerden verursachen“, erläu-
tert der Mediziner. Auch anhaltende
Heiserkeit, langwieriges Kratzen im
Hals und der ständige Zwang, sich
zu räuspern, sollten dringend fach-
ärztlich abgeklärt werden.
Therapie
Mit Hilfe unterschiedlicher Unter-
suchungsmethoden vom Begut-
achten der Nasenhöhle, der Ohren,
der tiefen Rachenbereiche und
des Kehlkopfes über Spiegelung
(Endoskopie) der oberen Luft- und
Speisewege unter Narkose bis hin
zu Ultraschall, Computertomo-
graphie (CT) oder Magnetreso-
nanztomographie (MRT) kann der
Grad der Erkrankung eingehend
untersucht werden. Wenn wirklich
eine bösartige Tumorerkrankung
vorliegt, dann wird eine Operation
des betroffenen Bereiches meist
unumgänglich. „Immer häufiger
können besonders Kehlkopf- und
Rachenoperationen funktions-
schonend und ohne einen Schnitt
von außen mit dem Laser durch-
geführt werden“, weiß Dr. Christoph
Möckel. Ende der 1970er Jahre
wurde weltweit das erste Mal im
St. Franziskus-Hospital in Köln-
Ehrenfeld ein Laser in der Nase
eingesetzt. Diese jahrzehntelange
Erfahrung macht man sich auch
heute noch zunutze: Mit einem
CO
2
-Laser kann Gewebe beson-
ders schonend herausgeschnitten
werden – deshalb kommt dieser
besonders in der schwierigen und
hochkomplizierten Tumorchirurgie
zum Einsatz. Auch tiefer liegende
Tumore im Rachen und Kehlkopf
können so durch den Mund scho-
nend entfernt werden.
Für Chefarzt Dr. Christoph Möckel
ist die Behandlung nach einer
Operation noch lange nicht be-
endet: „Unser Nachsorgekonzept
gewährleistet eine engmaschige
Kontrolle im Wechsel mit dem
niedergelassenen HNO-Arzt in der
Praxis.“ So ist der Patient von der
Diagnose über die Behandlung bis
hin zur Nachsorge im St. Franzis-
kus-Hospital in guten Händen.
CellitinnenForum 4/2017
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Medizin | Betreuung