Multiresistente Keime, Norovirus,
Grippewelle – in der sogenannten
‚dunklen Jahreszeit‘ sorgen Krank-
heitserreger vermehrt für Schlagzei-
len. Treffen die Keime auf intakte
Immunsysteme, sind sie lästig,
aber nicht wirklich gefährlich. Für
Bewohner von Senioreneinrich-
tungen stellen sie allerdings ein
großes Problem dar, denn deren
Abwehrsysteme haben Viren und
Bakterien wenig entgegenzuset-
zen. Was hilft, diese ungebetenen
Gäste am Zutritt zu Seniorenein-
richtungen zu hindern, ist ein strikt
eingehaltenes, auf dem neuesten
Stand der Forschung basierendes
Hygienemanagement, so wie es
in den Häusern der Seniorenhaus
GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria
betrieben wird.
Dabei gilt auch Altbewährtes: Was
der Mediziner Ignaz Semmelweis
bereits 1847 erkannte, nämlich
dass eine gründliche Handhygiene
Infektionen eindämmt, ist bis heute
gültig. Nicht von ungefähr stehen
an den Eingängen zu den Senio-
renhäusern Handdesinfektions-
spender. Gäste werden gebeten,
diese beimBetreten der Einrichtung
zu nutzen, denn Bakterien und Co.
finden oft über diesen Weg Zugang
in die Einrichtung. Doch damit
nicht genug, das Thema Hygiene
in Seniorenhäusern ist wesentlich
komplexer, denn in der Pflege, im
Hausservice und in der Küche gilt
es, Keimen keine Chance zu geben.
Qualitätssicherung
Verantwortlich für die Umsetzung,
Einhaltung und Weiterentwicklung
einheitlicher Hygienestandards in
den Cellitinnen-Häusern sind ne-
ben der Seniorenhausleitung das
Cellitinneninstitut für Qualitäts-
sicherung in der Seniorenbetreu-
ung, kurz CIS genannt. Die dort
tätigen Qualitätsmanager erstellen
gemeinsam mit dem global auf-
gestellten Reinigungsunternehmen
Ecolab einheitliche und für die Ein-
richtungen verbindliche Hygiene-
standards, die laufend aktualisiert
und in alltagstaugliche Reinigungs-
und Desinfektionspläne für die Mit-
arbeiter umgesetzt werden. In den
Einrichtungen beraten geschulte
Hygienebeauftragte ihre Kollegen,
sie pflegen die Infektionsstatistiken
und führen die im Qualitätshand-
buch festgelegten Hygienerund-
gänge durch.
Alle Mitarbeiter werden jährlich in
Hygiene und im Infektionsschutz-
gesetz unterwiesen, darüber hinaus
haben sie die Möglichkeit, sich über
ein mit Ecolab entwickeltes E-Lear-
ning-Programmweiterzubilden. Es
ist in Lernzeiten von 10 – 20 Minu-
ten aufgeteilt, nach Hygienethemen
sortiert und in verschiedenen Spra-
chen erhältlich. Der Vorteil dieser
Methode liegt auf der Hand: Die
Mitarbeiter bestimmen, wann, wo
und in welchem Rhythmus sie sich
zum Thema Hygiene weiterbilden.
„Das E-Learning-Programm ist
sehr übersichtlich aufgebaut. Alles
Wissenswerte ist themengerecht
in Lektionen aufgeteilt und wird
am Ende des Programms abge-
fragt“, erläutert Michaela Pannitz,
Bereichsleitung Pflege & SKB im
Seniorenhaus Marienkloster. Wer
Keimnestern auf der Spur
Besonders für ältere Menschen sind Bakterien und Viren gefährlich
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CellitinnenForum 4/2017
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