„Wasch Dir bitte die Hände!“ – die-
sen Satz kennen wir alle. Und so
banal der Satz auch klingt, hat er
doch Generationen vor dem einen
oder anderen Husten, Schnupfen
oder Darminfekt bewahrt.
In unserem Alltag ist das Waschen
der Hände mit Wasser und Seife in
der Regel völlig ausreichend. Nach
dem Toilettengang, vor dem Essen,
vor dem Zubereiten von Mahlzeiten
und nach dem Verarbeiten von ro-
hem Fleisch sollte das gründliche
Händewaschen selbstverständlich
sein. In Kliniken oder in Senioren-
und Pflegeeinrichtungen reicht
diese Maßnahme jedoch nicht
aus. Hier geht es darum, alle po-
tenziellen Krankheitserreger an den
Händen nicht nur zu minimieren,
sondern abzutöten.
Die Erreger haften an den Händen
von Patienten und Bewohnern und
auch deren Besucher bringen sie
in die Einrichtungen mit. Nicht ord-
nungsgemäß desinfiziert, können
auch Pflegende oder Ärzte über
ihre Hände Bakterien und Viren von
Patient zu Patient oder von Bewoh-
ner zu Bewohner weitergeben. Die
hygienische Händedesinfektion ist
in Kliniken und in Seniorenhäusern
eines der wichtigsten Instrumente
zur Infektionsverhütung. In den Ein-
richtungen des Cellitinnenverbunds
werden die Mitarbeiter regelmäßig
zum Thema Händedesinfektion
geschult. Außerdem stellen Com-
pliancebeobachtungen (Beobach-
tung der Händedesinfektion) den
richtigen Gebrauch sicher.
In allen Eingangsbereichen der
Cellitinnen-Einrichtungen stehen
Desinfektionsspender – in den
Krankenhäusern befinden sich
diese zusätzlich auf den Fluren und
in den Patientenzimmern. Ärzte,
Pflegende, Patienten, Bewohner
und ihre Angehörigen sind auf-
gefordert, reichlich Gebrauch von
dem auf Alkohol basierenden Des-
infektionsmittel zu machen und die
Hände gründlich damit einzureiben.
Damit die hygienische Händedes-
infektion schützt und Bakterien und
Viren abtötet, sollte sie im richtigen
Moment, mit dem richtigen Des-
infektionsmittel und in der richtigen
Reihenfolge durchgeführt werden.
Für Angehörige, Bewohner und
Patienten heißt das: Beim Betreten
und Verlassen des Patienten-/Be-
wohnerzimmers, vor dem Essen
und nach dem Benutzen der Sani-
täranlagen. Für Ärzte und Pflegende
gelten die durch die Weltgesund-
heitsorganisation (WHO) definierten
fünf Momente der Händedesinfekti-
on: Vor dem Patientenkontakt, vor
einer aseptischen Tätigkeit, nach
dem Kontakt mit potenziell infektiö-
sen Materialien, nach dem Kontakt
zu einem Patienten oder zu dessen
unmittelbarer Umgebung.
Vor einer hygienischen Hände-
desinfektion sind Ringe, Uhren
und Armbänder abzulegen. Die
Fingernägel sollten nicht länger als
die Fingerkuppen sein und frei von
Nagellack oder künstlichen Nägeln.
Man füllt eine hohle, trockene Hand
mit Händedesinfektionsmittel (3 –
5 ml), verreibt das Mittel auf den
Händen, bis diese trocken sind
(30 Sek). Die gesamte Haut der
Hände ist während der Einreibezeit
feucht zu halten. Häufig werden
Fingerkuppen, Daumen und Finger-
zwischenräume übersehen. Befolgt
man diese leicht einzuübenden Hin-
weise, haben Bakterien und Viren
so gut wie keine Chance.
Markus Werner
Hygienefachkraft
St. Vinzenz-Hospital
Händehygiene ist das A und O
Infektionsschutz geht jeden etwas an
CellitinnenForum 4/2017
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