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diese Fortbildungsmöglichkeit

nutzt, erhält über die erfolgreiche

Teilnahme ein Zertifikat.

Um weiteren Schulungsbedarf

gezielt zu ermitteln und die Mit-

arbeiter zu unterstützen, wird bei

der Pflegebeobachtung auch der

Aspekt Hygiene gesondert betrach-

tet. Darüber hinaus finden regel-

mäßig Hygienerundgänge statt und

bei unangemeldeten Audits werden

neben der Dokumentation, der Er-

gebnisqualität in der Versorgung

und demWohlbefinden der Bewoh-

ner auch die hygienische Arbeits-

weise in Pflege, Hausservice und

Küche besonders unter die Lupe

genommen. Diese Maßnahmen un-

terstützen die Mitarbeiter, sie geben

Impulse, reflektieren das Handeln

der Anwender und legen bisher

nicht erkannte Gefahrenquellen

offen.

Hygienesiegel

Maximal mögliche Sauberkeit, das

bescheinigen den 19 Senioren-

häusern nicht nur die Prüfer des

Medizinischen Dienstes, sondern

auch die von unabhängiger Sei-

te vergebenen Hygienesiegel, wie

beispielsweise das von der EU

vergebene Zertifikat ‚Euprevent‘.

Neben vorbildlichen Hygienestan-

dards dokumentiert diese Aus-

zeichnung auch, dass MRSA- und

andere gefährliche Erreger durch

den standardisierten Infektions-

schutz kaum eine Chance haben.

Zehn Kriterien müssen die Häuser

nachweislich erfüllen, um das be-

gehrte Zertifikat zu erhalten: Mit-

arbeiterschulungen, regelmäßige

Handhygiene und ein sorgsamer

Umgang mit Menschen mit Harn-

wegsinfektionen oder Darminfekten

gehören dazu. Die Einhaltung der

Regeln wird von Mitarbeitern des

Gesundheitsamts und des Infek-

tionsschutzes begleitet und über-

prüft. Das Hygienesiegel gilt für

drei Jahre, danach müssen sich

die Einrichtungen neu beweisen.

Die Teilnahme an der arbeitsintensi-

ven Zertifizierung ist freiwillig, doch

mehr und mehr Häuser unterziehen

sich dieser Mühe. In der Region

Düren tragen alle Cellitinnen-Ein-

richtungen das begehrte Siegel,

einige Häuser haben sich bereits

zum zweiten Mal zertifizieren las-

sen. Andere Hygienesiegel stellen

ähnlich hohe Ansprüche an ihre

Vergabe.

Wer sich mit Hygiene beschäftigt,

weiß, dass dieses Thema ein un-

erschöpfliches ist. Gegen immer

mehr multiresistente Keime müssen

Mittel und Wege gefunden werden,

um sie von Senioreneinrichtungen

möglichst fern zu halten. Ständige

Fort- und Weiterbildungen sind

daher notwendig, außerdem die

Einsicht, dass Regeln in puncto

Sauberkeit strikt einzuhalten sind,

mögen sie in manchen Situationen

auch noch so lästig sein. Schließlich

schützt das Hygienemanagement

nicht nur die Bewohner der Häu-

ser, sondern auch die Mitarbeiter

in Pflege, Hausservice, Küche und

Verwaltung vor Ansteckungen.

Hygieneschulung per Computer

CellitinnenForum 4/2017

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