Das Heilig Geist-Krankenhaus in
Köln-Longerich bietet bereits seit
2011 die Option der roboteras-
sistierten Operation mit einem so-
genannten ‚Da Vinci-Roboter‘ an.
Hauptsächlich wird er in der Kli-
nik für Urologie zur Entfernung der
Prostata bei gut- aber vor allem bös-
artigen Erkrankungen wie Prostata-
krebs eingesetzt. Ein weiteres An-
wendungsgebiet ist die Entfernung
von Nieren- oder Blasentumoren.
Die Da Vinci-Operation verbindet
die Vorteile eines laparoskopischen
Eingriffes (Bauchspiegelung) mit
denen der offenen Schnittopera-
tion. Dabei wird ein vierarmiger
Roboterassistent vom Chirurgen
manuell gesteuert. Die Bewegungs-
möglichkeiten der Instrumente sind
der menschlichen Hand nachemp-
funden, eine spezielle Telemani-
pulator-Technologie verfeinert die
Handgriffe und sorgt für den prä-
zisen Einsatz der mikrofeinen Ins-
trumente. Das natürliche mensch-
liche Zittern der Hände wird von
dieser Technik ausgeglichen. Eine
Hochleistungs-3D-Optik ermög-
licht die räumliche Darstellung des
OP-Feldes in einer bis zu zehn-
fachen Vergrößerung im Vergleich
zum menschlichen Auge.
Die Vorteile, die sich aus dieser
Technik ergeben, sind klar: Bei der
Da Vinci-Operation profitiert der
Patient davon, dass das Gewebe
im Operationsfeld weniger verletzt
wird. Das führt gleichzeitig auch zu
einer meist schnelleren Erholung.
Bei der Entfernung der Prostata
bedeutet dies zusätzlich, dass die
Kontinenz früher wiederhergestellt
und die Potenzrate höher ist als bei
einer Entfernung mit einer offenen
Operation.
Seit Herbst 2017 verfügt das Heilig
Geist-Krankenhaus über die Fol-
gegeneration, das neue Da Vinci
X-Operationssystem. Zusätzlich
zu den bereits genannten, bietet
das Nachfolgemodell weitere Vor-
züge. So sind die Instrumentenar-
me länger und so konstruiert, dass
auch stark übergewichtige Patien-
ten operiert werden können. Und
während die erste Generation der
OP-Roboter nur über eine zentrale
Kamera verfügte, kann jetzt jeder
der Arme die Kamera ansteuern,
was die optische Präzision noch
einmal deutlich erhöht. Nicht zuletzt
wurde die Speicherkapazität der
Gerätekonsole erweitert, so dass
sich der Roboter ,merken‘ kann, mit
welchen bevorzugten Einstellungen
ein Operateur arbeitet.
„Wir freuen uns sehr, dass wir nun
mit demDa Vinci X über die neueste
Geräteversion verfügen und unse-
ren Patienten die roboterassistierte
OP auf dem neuesten Stand der
Medizintechnik anbieten können“,
sagt Dr. Petra Stamm, Chefärztin
der Klinik für Urologie und Leite-
rin des Prostatazentrums, die mit
ihrem Team jährlich rund 2.700
urologische Patienten stationär
betreut.
Da Vinci X tritt die Nachfolge an
Neueste OP-Robotergeneration kommt zum Einsatz
(v. li.) Oberärztin Dina Sahi und Chefärztin Dr. Petra Stamm
bedienen den Da Vinci X
CellitinnenForum 1/2018
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Medizin | Betreuung