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Verankerung eines systematischen Qualitäts-
managementsystems in den NÖ Kliniken
Die Qualität einer Klinik kann nur an der Sum-
me der einzelnen Teile gemessen werden. Aus
diesem Grund verfolgen wir eine ganzheitliche
Sicht auf unsere Organisation: Mit Hilfe unseres
Qualitätsmanagementsystems EFQM (European
Foundation for Quality Management) sind wir in
der Lage die Vorgehensweisen und Ergebnisse in
den einzelnen Bereichen zu untersuchen, Verbes-
serungspotential zu identifizieren und dabei eine
umfassende, holdingweite Weiterentwicklung zu
initiieren. Der entscheidende Vorteil des Systems
liegt in der aktiven Einbeziehung aller Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter in den von uns angestrebten
stetigen Entwicklungsprozess.
Nach der Ausrollphase des Systems an 18 Kli-
nikstandorten im Jahr 2014 wurde 2015 die hol-
dingweite Einführung in Zwettl, Horn und St. Pöl-
ten fortgeführt und eine Unterstützung der Kliniken
in der aktiven Umsetzungsphase eingeleitet.
Qualitätsindikatoren und
Peer Review Verfahren
Die A-IQI (Austrian Inpatient Quality Indicators)
stellen ein Messinstrument zur medizinischen
Ergebnisqualität dar und diese Ergebnisse wer-
den aus Routinedaten generiert. Niederösterreich
nahm aufgrund der Grundlagenarbeit zur A-IQI Ver-
sion 1.0 eine Vorreiterrolle ein und es konnte da-
durch dieses Instrument 2011 bundesweit ausge-
rollt werden. Ziel ist es, mit den Ergebnissen eine
kontinuierliche Verbesserung der Medizin zu erar-
beiten. Dafür werden die A-IQI Ergebnisse in regel-
mäßigen Abständen den Abteilungsleiterinnen und
-leitern, Ärztlichen Direktorinnen und Direktoren
und den Regionalmanagements zur weiteren Ana-
lyse und Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Teil-
ergebnisse der A-IQI fließen auch in die Balanced
Scorecard (BSC) ein. Seit 2009 fanden in Nieder-
österreich eine Vielzahl an Peer Review Verfahren
(PRV) statt. Ein PRV soll den medizinisch Verant-
wortlichen helfen, mit externen Kolleginnen und
Kollegen Verbesserungs-
potentiale in der eigenen
Organisation zu identifizie-
ren und darauf aufbauend
gemeinsam notwendige
Verbesserungsmaßnahmen
festzulegen.
Eine wesentliche Grund-
lage für die A-IQI liefern die
LKF-Daten, wobei der Be-
reich Operative Qualitäts-
und Leistungsanalyse der
Abteilung Medizinische Be-
triebsunterstützung in der
NÖ Landeskliniken-Holding
Zentrale die LKF-Kodierung
laufend stichprobenartig
überprüft, Rückmeldung an
die Kliniken bei Korrektur-
bedarf gibt und allen Stand-
orten als Hotline zur Verfü-
gung steht.
BMA Tatjana Reisinger, Labor, Landesklinikum Zwettl