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ist, dass man sich während der gesamten Belastung wohl fühlt und subjektiv

die Belastungsintensität als leicht bis mittel empfindet.

Neben dem Herz-Kreislauf-Training kommt auch dem funktionellen

Muskeltraining im Rahmen eines Kuraufenthaltes eine zentrale Bedeutung zu.

Das Ziel eines präventiven bzw. therapeutischen Krafttrainings, wie es wäh-

rend einer Kur durchgeführt werden kann, ist es, in erster Linie durch allge-

meine Muskelkräftigung einer alters- oder inaktivitätsbedingten Abnahme der

Muskelkraft oder Muskelmasse entgegenzuwirken und damit die situationsspe-

zifische sichere Ausführung von Alltagsbewegungen zu gewährleisten. Weitere

wichtige Zielsetzungen eines präventivenKrafttrainings sind dieVorbeugung bzw.

Kompensation von Fehlhaltungen und Haltungsschwächen, von Überlastungs-

und Abnützungsschäden des Bewegungsapparates sowie die Osteoporose-

prävention und die Sturzprophylaxe. Die Hauptelemente eines Krafttrainings

zum Zweck der Bewegungsprävention sind ein sanftes, nicht bis zur Aus-

belastung durchgeführtes Kraftausdauertraining bzw. Muskelaufbautraining.

Zum Ausschluss eventueller Kontraindikationen ist vor Trainingsbeginn eine

umfassende klinische und orthopädische Untersuchung anzuraten. Ein gesund-

heitsorientiertes Krafttraining soll zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt

werden.

Chronische Inaktivität und einseitige Belastungen im Arbeitsalltag sowie

ein fortschreitendes Lebensalter führen aus verschiedenen Gründen zu einer

zunehmenden Gelenkssteife, eingeschränkter Beweglichkeit, einer verminderten

Belastungstoleranz und zu erhöhter Verletzungsanfälligkeit. Als Maßnahme

dagegen soll ein gezieltes Training der Beweglichkeit durchgeführt werden.

Im Rahmen eines präventiven Trainings sollen koordinative Übungen einen

eigenen Trainingsschwerpunkt bilden. Positive Auswirkungen einer verbesser-

ten Koordination sind eine Ökonomisierung des Bewegungsablaufs mit der

Folge einer Verringerung des Energieaufwandes und des Sauerstoffverbrauchs.

Dadurch werden andere Organsysteme wie z. B. das Herz-Kreislaufsystem

entlastet. Ein weiterer positiver Effekt der Verbesserung der Koordination ist

die Verminderung der Sturz- und Verletzungsgefahr.

Ein wesentliches Anliegen von Kuren ist die Nachhaltigkeit. Im Zusammen-

hang mit Bewegungsprävention bedeutet dies, dass während des Kuraufenthal-

tes erlernte Prinzipien eines regelmäßigen, dosierten und gesundheitsorientierten

Einsatzes der motorischen Grundeigenschaften auch in den selbständig zu

gestaltenden Alltag nach dem Kuraufenthalt Eingang finden und bestehen

bleiben, also eine dauerhafte Umstellung des Lebensstils mit lebensbegleitender

körperlicher Aktivität erfolgt.