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verantwortlich sind. Dadurch besitzt diese motorische Beanspruchungsform

nachweislich eine gesundheitspositive Wirkung, unabhängig vom Lebensalter

und bereits bestehenden Vorerkrankungen.

Liegen keine nennenswerten Einschränkungen in der Funktionsfähigkeit

des Halte- und Bewegungsapparates sowie keine pathologischen Befunde im

kardiopulmonalen System vor, so stellen vor allem Ausdauersportarten wie

Wandern, schnelles Gehen, Bergwandern, betont langsamer Dauerlauf, Rad-

fahren, Ergometertraining bzw. bei entsprechend geübten Personen auch

Schwimmen, Schilanglauf, Schiwandern oder Rudern empfehlenswerte Aus-

dauersportarten im Rahmen der Bewegungsprävention dar. Entscheidend

für den Erfolg eines gesundheitsorientierten Ausdauertrainings sind Regel-

mäßigkeit und die zielgerichtete, individuelle Belastungsgestaltung hinsichtlich

Trainingshäufigkeit, Reizdauer und Reizintensität. Neben Leistungszustand,

Alter, Geschlecht und gesundheitlichen Voraussetzungen muss bei der Planung

eines präventiven Bewegungsprogrammes im Rahmen eines Kuraufenthaltes

besonders beachtet werden, dass auch die anderen Kurmaßnahmen eine nicht

zu unterschätzende Beanspruchung für den Organismus darstellen. Ein Kurauf-

enthalt mit einer Dauer von drei Wochen dient bei bisher bewegungsabstinenten

Personen in erster Linie zur Gewöhnung an die regelmäßige Belastung. Dennoch

sind aber bereits in einem derart kurzen Zeitraum auch gesundheitspositive

Veränderungen zu erwarten.

Als Minimalanforderung hinsichtlich der Trainingshäufigkeit für ein reiz-

wirksames Ausdauertraining wird zumindest ein zweimaliges Training pro

Woche gefordert. Jede Erhöhung der Trainingshäufigkeit hat eine signifikante

Verbesserung des Gesundheitszustandes und der Lebensqualität zur Folge. Eine

einmalige Trainingseinheit proWoche ist aus trainingsphysiologischer Sicht zu

wenig, um einen Trainingseffekt zu erzielen. Hinsichtlich der Trainingsdauer

werden 20 bis 60 Minuten kontinuierliche Dauerbelastung mit gleich bleibender

bis leicht wechselnder Intensität empfohlen. Für Personen mit stark reduzierter

aerober Leistungsfähigkeit werden hinsichtlich Dauer und Intensität individuell

angepasste Wanderungen für präventive Zwecke ausreichend sein bzw. sogar

die einzige Belastungsform darstellen, die über diese Dauer absolviert werden

kann. Grundsätzlich ist zu beachten, dass die Trainingsdauer ganz wesentlich

von der eingesetzten Muskelmasse und der Belastungsintensität abhängt.

Hinsichtlich der Belastungsintensität liegen in der Fachliteratur unterschied-

liche Angaben vor. Es ist aber eindeutig, dass ein Ausdauertraining in gesund-

heitlichen Sinn ein aerobes Training sein sollte. Eine wichtige Grundsatzregel