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Mit zunehmendem Alter wird das

Wohnen in einem Haus oder einer

größeren Wohnung mühsamer.

Nicht nur das Treppensteigen, um

vom Erdgeschoss ein Stockwerk

höher zu kommen, auch die Pflege

eines großen Gartens kann Proble-

me bereiten. Und das Sauberhalten

vieler Räume, die eventuell noch vor

Jahren von Kindern bevölkert wur-

den, kann darüber hinaus plötzlich

zur Belastung werden.

Doch – Hand aufs Herz – wer gibt

schon gerne sein Zuhause im Hin-

blick auf das Alter auf? Viel hat

man womöglich im Laufe seines

Lebens investiert, um alles nach

seinen Vorstellungen zu gestalten.

Die gewohnte Umgebung vermittelt

zudem Sicherheit und Geborgen-

heit. Und: Je älter ein Mensch wird,

desto schwerer fällt es ihm, sein

gewohntes Umfeld zu verlassen.

Dieser Überzeugung sind jeden-

falls Andreas (67) und Regina (67)

Klosinski. Daher haben sie sich

bereits vor rund zehn Jahren dazu

entschlossen, in eine kleinere und

altersgerechtere Wohnung zu zie-

hen. Das Haus, in dem sie ihre

drei Kinder großgezogen haben,

überließen sie schließlich 2011 der

ältesten Tochter und deren Familie

günstig zur Miete.

Wie kam es, dass Sie sich

zu diesem Schritt des

Wohnungswechsels bereits

mit Ende fünfzig entschlossen

haben? Für viele stellt sich die

Frage nach einem altersgerechten

Wohnen ja erst viel später.

RK:

Unsere älteste Tochter Julia ist

mit ihremMann während ihres Stu-

diums in eine 63 m

2

großeWohnung

direkt neben unseremHaus hier auf

dem Grundstück gezogen. Diese

Wohnung wurde aus den ehemali-

gen Betriebsräumen meines Vaters

neu geschaffen. Der hatte hier eine

Imkerei und nach seinem Tod hat

keiner aus der Familie den Betrieb

weitergeführt.

AK:

Nachdem unsere Tochter zwei

Kinder bekommen hatte, war bald

klar: Die Wohnung ist zu klein. Wir

haben gemeinsam zum Schulantritt

der ältesten Enkeltochter, die dann

ein eigenes Zimmer benötigte, den

Entschluss gefasst, den Wohnraum

zu tauschen. So behalten wir die

räumliche Nähe zu unserer Tochter

und unseren Enkeln. Und unsere

bisherige Wohnung ist mit 130 m

2

geradezu ideal für eine Familie.

Ist Ihnen der Wechsel

schwer gefallen?

RK:

Ja, natürlich.

AK:

Das sind 40 Jahre

Leben, die sich da

angesammelt hatten.

Wir haben schließ-

lich unsere Kinder

dort großgezogen.

Außerdem mussten

wir uns von sehr vie-

len Dingen trennen

und uns auf wenige

ausgesuchte Möbel

beschränken. Aber

wir waren bei-

de überzeugt:

Jetzt ist der

richtige Zeit-

punkt. Wir wa-

Im Alter noch mal umziehen?

Jeder Lebensabschnitt hat seine eigenen Erfordernisse

Titel | Thema

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CellitinnenForum 3/2019