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Das Leben hält manchmal un-
erwartete Wendungen bereit. Das
mussten auch Cinthya und Ricardo
Harboe feststellen. Die gebürtigen
Chilenen lebten und arbeiteten in
Chile, den USA, in Deutschland,
Thailand und Venezuela. Als Profes-
sor für Hydrologie und Wasserwirt-
schaft war er ein gefragter Experte.
Außerdem lehrte Harboe an den
Universitäten in Santiago, Bochum
und Bangkok. Das Ehepaar war in
vielen Ländern zuhause, bis es in
Köln sesshaft wurde. Mit dem Ein-
tritt ins Rentenalter investierten die
Wahl-Kölner das Ersparte in eine
Eigentumswohnung. Hoch ist die
Rente nicht; die Wohnung sichert
das Alter ab. So versorgt, wollten
beide die kommenden Jahre genie-
ßen. Doch dann kamen die Krank-
heiten und machten das Leben zu-
nehmend beschwerlich.
Mittlerweile haben beide Harboes
Pflegegrad 2 und werden täglich
von der Auxilia, dem ambulanten
Pflegedienst der Seniorenhaus
GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria,
in Pflege und Haushalt unterstützt.
„Ich profitiere von der Hilfe für meine
Frau, die zweimal pro Woche zum
Einkaufen gefahren wird. Ferner
schickt der Pflegedienst alle zwei
Wochen jemanden, der die Woh-
nung putzt“, erklärt Harboe, dem
die Mitarbeiter des Pflegedienstes
täglich beimWaschen und Anziehen
helfen. Zweimal die Woche steht
ein 30-minütiger Spaziergang mit
einem Auxilia-Mitarbeiter auf dem
Programm, den der Senior wegen
seiner Parkinsonerkrankung und
den Schwindelanfällen nicht mehr
alleine unternehmen kann. Die Tage
sind voll durchgeplant: „Außeror-
dentliche Termine zu vereinbaren, ist
schon eine echte Herausforderung“,
erklärt er, ist aber dankbar für die
wertvolle Unterstützung, ohne die er
das Leben in den eigenen vier Wän-
den nicht meistern könnte. Neben
Mitarbeitern der Auxilia klingeln
zweimal pro Woche die Physio- und
einmal die Ergotherapeutin bei den
Harboes. Die Kosten für Pflege und
Unterstützung imHaushalt trägt mit
monatlich 689,- Euro pro Person die
Pflegekasse.
Doch wie soll es weitergehen? Was,
wenn die Hilfsbedürftigkeit beider
zunimmt? Ricardo Harboe möch-
te am liebsten in eine Senioren-
einrichtung ziehen, nach Münster,
zu seiner Tochter und den Enkeln.
Seine Frau Cinthya ist trotz ihrer Er-
krankung von der Idee noch nicht
überzeugt. Und überhaupt: Was
kostet eigentlich ein Platz in einem
Seniorenhaus? Welche Wohnfor-
men gibt es dort und können wir uns
das leisten? Diese Fragen treiben
den Rentner um. Er möchte noch
entscheiden können, wie und wo
er lebt. Auch um seinen Töchtern
nicht zur Last fallen zu müssen, will
Harboe alles vorsorglich planen.
Das CellitinnenForum rät ihm, sich
an die für Köln zuständige Pflege-
beraterin des Verbundes (vgl. S. 9)
zu wenden, die ihm seine Fragen
beantwortet und mit ihm mögliche
Schritte bespricht – auch solche, die
über die Stadt Köln hinausgehen.
Rechtzeitig die Weichen stellen
Die Unwägbarkeiten des Lebens meistern
Titel | Thema
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CellitinnenForum 3/2019