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Generationen aktiv gelebt wird. Sie

bieten Raum für gemeinsame Aktivi-

täten und sollen so wiederherstellen,

was vielen Menschen oft fehlt: ein

nachbarschaftliches Miteinander

in der Kommune. Mehrgeneratio-

nenhäuser stehen allen Menschen

offen – unabhängig von Alter oder

Herkunft. Hier helfen jüngere Mit-

menschen älteren und umgekehrt.

Interessierte können sich mit ihren

Erfahrungen und Fähigkeiten ein-

bringen. Sie ermöglichen Hausauf-

gabenhilfe, Kinderbetreuung, ge-

meinsames Handwerkern, Basteln,

Kochen – je nach Gegebenheiten.

Die Angebote beruhen auf freiwilli-

gem Engagement.

Leben in Senioreneinrichtungen

Tatsächlich Pflegebedürftigen und

ihren Angehörigen ist mit den bisher

beschriebenen Angeboten jedoch

nicht immer geholfen. Schließlich

fördern sie nicht nur, sondern for-

dern auch viel Eigeninitiative, die

nicht jeder leisten kann oder will.

Daher gibt es genug Menschen, die

auf die ‚klassischen‘ Angebote von

Senioren- und Pflegeeinrichtungen

zurückgreifen.

Wer zwar noch alleinbestimmt und

alleinverantwortlich leben kann, aber

bestimmte Dienstleistungen in An-

spruch nehmen möchte oder muss,

ist im Servicewohnen gut aufgeho-

ben. Hierbei wird in einer Senioren-

einrichtung Wohnraum angemietet.

Zusätzlich können weitere Leistun-

gen wie Hausnotruf und Putzservice

oder die Vermittlung von ambulanter

Pflege und Betreuung vertraglich

eingebunden werden, wobei nicht

alle Leistungen zwangsläufig in An-

spruch genommen werden müssen.

Die Mieter können darüber hinaus

an den zahlreich stattfindenden Frei-

zeit- und Unterhaltungsprogrammen

teilnehmen. Über die vertraglich ver-

einbarten allgemeinen Dienstleistun-

gen hinaus gibt es eine Reihe von

Serviceangeboten, die zusätzlich

gebucht werden können. Dazu ge-

hören beispielsweise das Mahlzei-

tenangebot im Hausrestaurant, der

Zimmer- oder der Einkaufsservice.

Zusätzliche Angebote

Wer noch zu Hause lebt, einen

Pflegebedarf hat und nicht ganze

Tage allein sein kann, findet in der

Tagespflege eine gute Anlaufstelle.

Pflegebedürftige Menschen kön-

nen morgens in die entsprechende

Institution gebracht oder von Zu-

hause abgeholt werden. Untertags

ist so die Zuwendung, Pflege und

Betreuung gewährleistet, während

abends und am Wochenende Pfle-

gedienste oder Angehörige die

Versorgung übernehmen. So ist es

beispielsweise möglich, dass an De-

menz erkrankte oder anderweitig

pflege- und betreuungsbedürftige

Menschen so lange wie für alle Be-

teiligten möglich im Familienverbund

leben.

Sollte eine außerplanmäßige Situ-

ation bei der häuslichen Pflege zu

bewältigen sein (Erkrankung oder

Urlaub der pflegenden Angehöri-

gen) oder ein Patient im Anschluss

an einen Krankenhausaufenthalt

noch nicht wieder so fit sein, dass

er nach Hause entlassen werden

kann, bietet sich ein Aufenthalt in der

Kurzzeitpflege an. In dieser Zeit –

maximal acht Wochen im Jahr –

nehmen die zu Pflegenden an allen

vollstationären Versorgungs-, Pfle-

ge- und Serviceangeboten teil. Das

Angebot an Plätzen reicht allerdings

bei Weitem nicht aus, um der hohen

Nachfrage gerecht zu werden.

Welche Form des Wohnens und

Lebens auch immer der individuel-

len Situation angemessen ist: Wer

sich frühzeitig informiert, hat gute

Chancen, so lange wie möglich mit

der gewählten Wohn- und Lebens-

situation zufrieden zu sein. Wer

sich bereits in jüngeren Jahren für

gemeinschaftlich geführte Projekte

interessiert, schafft sich ein trag-

fähiges Netzwerk abseits familiärer

Strukturen. Aber auch, wer in spä-

teren Jahren eine Veränderung an-

strebt oder nach Alternativen sucht,

wird häufig noch fündig. Schwieriger

für die Selbstbestimmung wird es

erst ab dem Zeitpunkt, wo äuße-

re begrenzende Faktoren hinzu-

kommen, die eine selbstbestimmte

Entscheidung nicht mehr ohne Ein-

schränkung möglich machen.

Zur weiteren Information:

Über Stichwörter wie

Gemeinschaftswohnen

,

Genossenschaftswohnen

,

Gemeinschaftsdorf

,

Alternatives Wohnen

finden sich viele interessante

Informationen im Internet.

Über die Angebote in Senioreneinrichtungen informieren Sie die Pflege-

beraterinnen der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria. Die

Kontaktadressen finden Sie auf Seite 9 in diesem Heft.

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Titel | Thema

CellitinnenForum 3/2019