Cellitinnen 1_2015 - page 52

Mehr als 30 Prozent der Bewohner
leben in Armut, die Kriminalitätsrate
ist die höchste in den USA. Gegen
die Einreise über die USA sprechen
sicherlich die aberwitzigen amerika-
nischen Grenzkontrollen, die nach
knapp neunstündigem Flug noch
deutliches Stehvermögen abver-
langen.
Der Weingarten Kanadas
Die kanadatypischen Bilder von
klaren, wild sprudelnden Flüssen,
in denen Grizzly-Bären Lachse
fangen, oder von tiefblauen, groß-
flächigen Seen, in denen sich dichte
Wälder spiegeln, diese ‚Postkarten-
idylle‘ trifft man in Ontario nicht an.
Die Provinz ist geprägt von landwirt-
schaftlichen Nutzflächen: Obst und
Gemüse wächst hier im Überfluss.
An vielen Ständen am Straßenrand
kann man im Spätsommer ‚Corn‘,
frischen Gemüsemais, kaufen, der
kurz gekocht und mit Butter be-
strichen einfach köstlich schmeckt.
Besonders stark expandiert in den
letzten Jahren der Weinanbau. Von
der Qualität kann man sich vor Ort
in den Weingärten der Winzer bei
einer Direktverkostung überzeugen
oder bei den regionalen Weinfesten.
Das dreitägige Musik- und Wein-
festival in Amherstburg, an der
Mündung des Detroit River in den
Lake Erie gelegen, ist regional sehr
beliebt und bietet mit seiner his-
torischen Kulisse als ehemalige
englische Garnisonsstadt einen
malerischen Rahmen.
Da wir bei Kanadiern, Elizabeth
Nguyen und ihremMann Christian,
zu Gast waren, die jedes Jahr die
Cellitinnenschwestern im Kölner
Mutterhaus besuchen, haben
wir uns nicht nur auf pauschal-
touristischen Pfaden bewegt. So
haben wir Toronto lediglich aus
dem Auto bei einer Stadtrundfahrt
erlebt, und zwar auf dem Weg zur
McMichael Canadian Art Collection
in Kleinburg. Zeitgenössische kana-
dische Kunst, zusammengetragen
von Privatsammlern, ist in einem
weitläufigen Park mit einem ei-
gens errichteten Museumsgebäu-
de ausgestellt. Architektur, Kunst
und Natur sind zu einer sehens-
werten Einheit zusammengefügt.
Von Toronto führte der Highway
400 schnurgerade nach Norden
zum Lake Huron. Zwei Stunden
Autofahrt von der Millionenstadt
Toronto entfernt liegt hier imWinter
ein wahres Ski- und im Sommer ein
riesiges Wassersportparadies. Wa-
saga Beach an eben diesem Lake
Huron ist der längste ‚Süßwasser-
strand‘ weltweit. Könnte man am
Horizont nicht die Berge, die Blue
Mountains, sehen, dann würde
sich dank Sandstrand, Brandung
und Möwen das echte Nordsee-
strandgefühl einstellen.
Obst im Überfluss
Die Skyline von Toronto
McMichael Canadian Art Collection
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