Frau Eschbach, welches sind Ihre
Aufgaben als Leiterin einer Schule
für Kranken- und Altenpflege?
Die Aufgaben sind unglaublich
vielfältig und das ist das Reizvolle
an meiner Arbeit. Grundlegend ist
die strategische Planung in Abstim-
mung mit den Gesellschaftern der
Schule. Für mein Team bin ich An-
sprechpartnerin und Moderatorin
im Rahmen der Team– und Orga-
nisationsentwicklung. Zum anderen
habe ich viel mit den Auszubilden-
den zu tun, das fängt schon bei der
Bewerberberatung und -auswahl
an. Stundenplanung, Vorbereitung
und Abstimmung des Schulbud-
gets, die Teilnahme an Konferenzen
und das Qualitätsmanagement ge-
hören ebenfalls zu meinen internen
Aufgaben. Extern organisiere ich
die komplette Öffentlichkeitsarbeit
und die Marketingmaßnahmen der
Schule, halte engen Kontakt zu
den Pflegedirektoren der Kliniken,
vertrete die Schule bei Verbänden
und tausche mich regelmäßig mit
der katholischen Fachhochschule
Köln, unseren Trägern und dem
Erzbistum Köln aus. Mit Letzterem
entwickeln wir zum Beispiel gerade
die Integration des religiösen Rah-
menkonzeptes in die Ausbildungs-
curricula.
Wie viele Auszubildende und Lehrer
sind an der Schule beschäftigt?
Das Kollegium besteht aus 22 fest-
angestellten Lehrern für 375 Kran-
ken- und 75 Altenpflegeschüler.
Daneben arbeiten wir noch mit
Honorardozenten zusammen. In
der Regel sind es Ärzte, Apotheker,
Juristen oder Theologen. Unsere
Lehrer haben zu über 90 Prozent
ein abgeschlossenes Diplom- oder
Master-Hochschulstudium, zwei
unserer Lehrerinnen haben einen
Weiterbildungsabschluss als Lehrer
für Pflegeberufe. Auf die wissen-
schaftliche Qualifikation und auf die
Kompetenz in der Lehre lege ich
allerhöchsten Wert. Wir erwarten
auch, dass sich unsere Lehrer für
die Schule engagieren und unsere
christlichen Werte mittragen. Team-
teaching und Unterrichtshospitati-
on, als sinnvolles Instrument des
Qualitätsmanagements und als
Hilfestellung gedacht, sind bei uns
selbstverständlich.
Was hat sich in Ihrer Zeit als Leiterin
an der Schule geändert?
Wir sind in den Jahren kontinuierlich
gewachsen und konnten unseren
guten Ruf am Markt weit über die
Grenzen Nordrhein-Westfalens
hinweg ausbauen. In der Zeit von
1999 bis heute hat sich die Lern-
und Lehrkultur verändert, denn wir
sind der kompetenzorientierten
Pflegeausbildung verpflichtet. In-
ternetbasierte Lernplattformen wie
Ilias, Notebooks statt Blatt und Blei-
stift oder Social Media Kanäle wie
Youtube mit Anschauungsclips sind
im Unterricht heute fester Bestand-
teil. Neben der technischen Weiter-
entwicklung ist die Entwicklung der
Pflegewissenschaft ein Motor für
die kontinuierliche Weiterentwick-
lung der Lehre.
Würden Sie an der Ausbildung
etwas ändern?
Was uns heute noch fehlt, sind ver-
bindliche Standards in der prakti-
schen Ausbildung. Sowohl die Pra-
xisanleiter in den Ausbildungsstätten
als auch die Schüler würden da-
von profitieren. Die einen bekämen
einen Leitfaden an die Hand, die
anderen könnten auf abgestimmte,
einheitlich geltende, evidenzbasierte
Praxisinhalte vertrauen.
Wie gefallen Ihnen die neuen, kürz-
lich bezogenen Räumlichkeiten an
der Simon-Meister-Straße?
Den Trägern und ihren hohen In-
vestitionen in die Gebäude können
wir nur dankbar sein. Endlich haben
wir genug Platz, lernen und arbeiten
in schönen, modern eingerichteten
Unterrichtsräumen. Das gibt noch
mal einen neuen Motivationsschub.
Vielen Dank für das Gespräch.
Was macht eigentlich…?
Beate Eschbach, Leiterin der Louise von Marillac-Schule, Köln
CellitinnenForum 1/2015
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