1838 gilt als das Gründungsjahr
der Cellitinnen nach der Regel des
hl. Augustinus. Im November 2013
gedachten die Schwestern in ei-
nem feierlichen Dankgottesdienst
mit Joachim Kardinal Meisner ihres
175-jährigen Bestehens.
Allerdings teilen die Schwestern mit
den Cellitinnen zur hl. Elisabeth und
den Cellitinnen zur hl. Maria eine
über 700jährige gemeinsame Ge-
schichte, die bis in die Zeit der ers-
ten Kölner Beginengemeinschaften
zurückreicht. Seit dem Spätmittel-
alter bis in die Zeit der französischen
Besatzungszeit zu Beginn des 19.
Jahrhunderts pflegten Schwestern
aus fünf Kölner Cellitinnenklöstern
Kranke in den Häusern, leisteten
Sterbenden Beistand, bereiteten
sie auf den Tod vor, beteiligten sich
an der Bestattung und beteten
für die Verstorbenen. Durch die
staatlichen Einschränkungen und
Eingriffe in der Franzosenzeit und
anschließend durch die im Rahmen
der neuen preußischen Oberhoheit
handelnde Stadtverwaltung kam
das Ende für zwei der fünf Kon-
vente. Bis Ende der 1820er Jahre
wurden Versuche von kirchlicher
und städtischer Seite unternom-
men, die Cellitinnen zu einer Ge-
meinschaft zusammenzuführen,
was aber nur teilweise gelang. Zwei
Gemeinschaften schlossen sich
1828 zu den Cellitinnen zur hl. Maria
in der Kupfergasse zusammen. Sie
gingen, ebenso wie die Cellitinnen
zur hl. Elisabeth in der Antonsgas-
se, in eine Zukunft, die mehr und
mehr neue Herausforderungen an
die Schwestern stellte.
Stationäre Pflege
im Kölner Bürgerhospital
1838 waren es die als unhalt-
bar empfundenen Zustände im
‚Bürgerhospital‘, das als erstes
kommunales Krankenhaus 1805
per napoleonischem Dekret im
aufgelösten Cäcilienkloster ein-
gerichtet wurde. Der Mangel an
Pflegekräften ließ die städtische
Behörde in den Cellitinnenklös-
tern nachfragen, ob man Ordens-
schwestern gegen diese Not zur
Verfügung stellen könne. Die Oberin
von St. Elisabeth sah die Gefahr,
dass die Schwestern außerhalb
der Klöster behördlicher Willkür
ausgesetzt sein würden. Dennoch
stellte sie es ihren Mitschwestern
frei, diesem Ruf zu folgen: Am 19.
November 1838 machten sich
zwei Schwestern aus St. Elisabeth
und eine Novizin aus der Kupfer-
gasse auf. Ein Jahr später kamen
nochmals vier Schwestern aus dem
Kloster an der Antonsgasse dazu.
ImGrunde bedeutete dieser Schritt
die Hinwendung der Schwestern
auch zur stationären Pflegetätigkeit.
Nach dem Neubau des Hospitals
in den Jahren 1843 bis 1847 wa-
ren bereits 24 Ordensschwestern
tätig, die die Ärmsten der Armen
betreuten. Mittlerweile durfte man
auch schon selbstständig Frauen
in die Gemeinschaft aufnehmen.
Allerdings bestätigte sich zunächst
die Befürchtung der Oberin, die
Schwestern würden ‚im rechtsfrei-
Orden vor Ort, Teil IV
Die Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus e.V.
2005 kamen indische Schwestern nach Troisdorf-Spich
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CellitinnenForum 1/2015
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