Cellitinnen 1_2015 - page 30

Ordensgemeinschaften müssen
sich in Europa immer mehr den
Herausforderungen stellen, die
durch den erheblichen Mangel an
Berufungen entstehen. Aber auch
neue Formen des Zusammenwir-
kens waren und sind zu finden. Un-
ter dem Leitbegriff der Kooperation
leben und arbeiten derzeit knapp
120 Ordensleute aus 17 Gemein-
schaften in den 18 Häusern der
Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen
zur hl. Maria. Schwestern und Pa-
tres sind dort wichtige Garanten
einer gelebten christlichen Ein-
richtungskultur und für ein gutes
Miteinander. Anlass genug, dafür
im Rahmen einer adventlichen Be-
gegnung Dank zu sagen. 80 ältere
und jüngere Ordensleute waren der
Einladung in das Kölner Mutterhaus
der Cellitinnen gefolgt.
Die Hl. Messe zu Beginn feierte
Pater Gregor Pietras, Prokurator
der Provinz St. Clemens und selbst
Angehöriger der Redemptoristen-
Seniorenkommunität, die im Kölner
Seniorenhaus Heilige Drei Könige
lebt. Mit inspirierenden Predigt-
worten ermutigte Pater Pietras
neue Wege zu gehen, dabei aber
auch im Älter- und Wenigerwerden
das Eigene der Gemeinschaften zu
suchen und zu leben.
In die gleiche Richtung ging dann
das Impulsreferat von Schwester
Laetitia Röckemann, Dominikanerin
von Bethanien aus Waldniel, die
seit Jahren in der Beratung von
Ordensgemeinschaften tätig ist. In
sehr anschaulichen Bildern zeigte
sie auf, wie viele Möglichkeiten der
Identitätswahrung auch unter den
Vorzeichen fehlenden Nachwuch-
ses und unvermeidlicher Einschrän-
kungen der Gesundheit gesucht
und gefunden werden können. Der
von einer Studie über die Situation
junger Frauen in deutschen Ordens-
gemeinschaften mit dem Titel „Die
Letzte macht das Licht an?“ etwas
abgewandelte Satz „Die Letzten
lassen das Licht an“ könne auch als
Aussagesatz ohne Fragezeichen
Bestand haben.
Den Dank und die Wertschätzung
für das Dasein der Orden formu-
lierte für die Stiftung der Cellitinnen
Vorstandsvorsitzender Hans Mauel,
der die nach 1993 in unterschied-
licher Form vollzogenen Koope-
rationsformen Revue passieren
ließ. Die in jenem Jahr gegründete
Seniorenhaus GmbH habe es er-
möglicht, Einrichtungen anderer
katholischer Träger, vor allem von
Ordensgemeinschaften, in die Zu-
kunft zu führen. Dabei sei es nicht
nur darum gegangen, den Bestand
zu sichern, sondern die Häuser
auch zeitgemäß um- und aus-
zubauen. Wichtig sei aber neben
allen wirtschaftlichen Erwägungen
vor allem eines gewesen: Vertrauen
sei geschenkt worden – auf Gegen-
seitigkeit.
Auch in die Ziele der Senioren-
haus GmbH der Cellitinnen für die
nächsten Jahre sind die Ordens-
leute eingebunden. Darauf wies
Geschäftsführerin Stephanie Kirsch
im Rahmen der jüngst entwickelten
Strategieziele für die kommenden
sieben Jahre hin. Der Mensch als
Personmit allem, was ihmanWürde
und Einzigartigkeit zukommt, stehe
weiter im Fokus aller Bemühungen.
Dazu sei Rat und Tat der Ordens-
leute unverzichtbar.
„Die Letzten lassen das Licht an“
Treffen der Ordensleute aus den Cellitinnen-Seniorenhäusern
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CellitinnenForum 1/2015
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