Cellitinnen 1_2015 - page 47

Fiskus, Film und feuchte Augen
Steuerberater veranstaltet Kinonachmittage
„Und gruseln Sie sich nicht zu sehr“,
mahnt Sabine Zocher, Leiterin des
Seniorenhauses St. Angela scherz-
haft, bevor sie an Werner Hötzel
die Gestaltung dieses spätsommer-
lichen Nachmittages abgibt. Das
Publikum, Seniorinnen und Senio-
ren des Cellitinnen Wohnheims in
Bornheim-Hersel erwarten, in an-
geregten Plaudereien vertieft, den
Filmstart. Heute sind es nicht so
viele wie sonst. Alfred Hitchcock
konkurriert mit den vielleicht letzten
wärmenden Sonnenstrahlen des
Jahres.
Seit gut einem halben Jahr präsen-
tiert Werner Hötzel, Steuerberater
und Partner der Steuerberatungs-
gesellschaft PMPG, im 14-tägigen
Rhythmus Filme unterschiedlichster
Art. Dabei geht Hötzel auch gerne
auf die Wünsche seiner Zuschau-
er ein. „Ziemlich beste Freunde“,
„Quartett“ mit Dustin Hoffmann
oder „Live ist Live, die Spätzünder“
mit Joachim Fuchsberger stießen
bei den Bewohnerinnen und Be-
wohnern des Seniorenhauses auf
große Begeisterung. Action- und
Kriegsfilme dagegen möchte hier
niemand sehen. „Grundsätzlich
ist es bei der Filmauswahl wichtig,
dass eine Länge von 100 Minuten
nicht überschritten wird. Ich will ja
auch die Aufnahmefähigkeit meiner
Zuschauer nicht überstrapazieren“,
erläutert Hötzel.
Auf die Frage, warum jemand, der
eigentlich in der Welt der Zahlen
und Bilanzen zuhause ist, alle zwei
Wochen den Rechner mit dem
Projektor tauscht, antwortet der
Steuerberater: „Wir haben es hier
mit einer Generation zu tun, die das
wirtschaftliche Wachstum, dem die
meisten Unternehmen heute ihre
Erfolge verdanken, auf den Weg
gebracht haben. Für mich und
meine Firma ist es auch eine Form
des Zurückgebens, wenn wir uns
für ältere Menschen einsetzen.“ Ein
Engagement, das bei PMPGSchule
macht. Hötzels Kollege hat sich seit
einigen Wochen auf Literaturlesun-
gen in der Kölner Seniorenresidenz
St. Vincenz spezialisiert. Für die
beiden Mitarbeitenden von PMPG
nicht nur eine ungemein sinnhafte
Aufgabe sondern in der Begegnung
mit den alten Menschen auch oft
sehr berührend. „Es ist einfach
schön zu sehen, wie die regel-
mäßigen Vorführungen zu einem
festen Bestandteil des Hausalltags
geworden sind“, erläutert die Haus-
leiterin Sabine Zocher. Angesichts
der demografischen Entwicklung
wünschte ich mir, dass es noch vie-
le solcher Ideen und Projekte gibt,
die Menschen eine soziale Teilhabe
bis ins hohe Alter gewährleisten“,
so Zocher.
Seniorenhausleiterin Sabine
Zocher und Werner Hötzel
CellitinnenForum 1/2015
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