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SIGURD JENSEN

12.5.1789. Die Erbprinzessin Sophie Friderike36 befindet sich . . . in

gesegneten Umständen.

19.5.1789. Finanzraad Koes37 har faaet 2 Kister fulde af dansk

Porcellaen til Present fra Kronprindsen.

15.8.1789. Ein Prinz ist vor einiger Zeit Premierleutnant in der

Leibwache mit Anciennitet und Gage geworden. Ist weis nicht ein

Mal seinen Namen noch nur dass er 6 Jahre alt ist.38

1.9.1789. Den 20st kämmt der Kronprinz zurück. Man amüsirt

sich hier mit der Vermählung dassselben mit der Prinzessin Marie.

Doch trösten sich Andere dass eine so unpolitische Verbindung un­

möglich Statt haben kann und dass Bemstorf sie bei aller Freundschaft

für Prinz Karl

nicht mehr

zu befördern suchen wird.39 - Der Erb­

prinz Friderich und Gemahlinn werden für ihre simple und menschli­

che Lebensart sehr gerühmt. Sie lassen z. B. alle Kinder in Lyngby

mit den ihrigen Zusammenkommen und spielen und sehen mit Vergnü­

gen zu. Von dem Kammerjunker Schrödersee,40 der wegen seiner

wirklich oft guten Einfälle bei dem ganzen Hofe freie Sprache gehabt

hat und nun im Fridrichshospital krank liegt heisst es, dass diese

Krankheit von Chagrin über einige in Sorgenfrei nicht wohl aufge­

nommenen Spässe herrührt.

3.10.1789. Noch am vorigen Posttage kam der Prinz von Würtem-

berg aus Eutin an. Er hatte in Schleswig eine seiner Geliebten, eine

Mamsell Sander, in Pagenkleidung mit sich. Der Kronprinz, bei dem

die Inklinazion zur Wollust täglich eben so sehr abnimmt als seine

Lust zum Militär zunimmt, wusste dieses und lachte darüber . . . Die

Manövre währen zum 12. Okt. Übrigens sind sie dieses Jah r etwas

vemuftiger als voriges Jahr. Der Kronprinz erhält nun nicht die

feindlichen Dispozitionen, wie sonst, den Tag voraus zu erfahren.

13. 10.1 789. Ein Leutnant vom Seeetat Solling,41 dessen Vetter als

Schifsjunge mit dem Chinakapitän Fuglede42 aus gewesen und von

diesem den Buchstaben nach zum Krüppel geschlagen war, aber

keine Vergütung erhalten konnte, weil es nicht gesezmässig zu bewei­

sen war, überfiel den F. neulich im dreyerschen Klub, verwundete ihn

mit seinem Säbel und biss ihm so gar in die Nase.