Morbus Parkinson ist eine Krankheit,
die zumindest dem Namen nach
sehr bekannt ist. Viele Menschen
verbinden damit das typische Zit-
tern der Hände. Die Symptome und
Einschränkungen betreffen neben
diesem sogenannten ‚Tremor‘ noch
weitere Bereiche des täglichen Le-
bens. Die Stimme der Betroffenen
wird leiser, sie bewegen sich kaum
noch und schlafen schlechter. Ver-
antwortlich dafür ist ein Mangel an
Dopamin, ein Botenstoff zwischen
den Nervenzellen. Bei Morbus Par-
kinson sterben diejenigen Zellen im
Gehirn ab, die diesen Stoff bilden.
Die Krankheit ist nicht heilbar, aber
die Auswirkungen sind durch eine
abgestimmte Behandlung aus Phy-
sio- und Ergotherapie, Logopädie
und mit Medikamenten gut zu be-
handeln.
Die medikamentöse Therapie ba-
siert auf einem Ersatz des fehlen-
den Botenstoffs. Die sogenannten
‚L-Dopa Präparate‘ werden in an-
gepassten Dosen über den gan-
zen Tag verteilt eingenommen. In
den ersten Jahren kann so oft eine
Besserung der Symptome erreicht
werden. Allerdings lässt die Wirkung
mit der Zeit nach und eine Erhö-
hung der Dosierung ist vonnöten,
da die Krankheit weiter fortschrei-
tet und immer mehr Nervenzellen
absterben. Die Konzentration von
Dopamin im Gehirn schwankt zu-
nehmend, da sie nur noch von der
künstlichen Gabe abhängig ist. Die
Phasen, in denen sich die Patien-
ten gut bewegen können, werden
kürzer und Zeitabschnitte der Un-
beweglichkeit länger. Unwillkürliche
Überbewegungen, plötzliche weit
ausholende, anfallsartige Bewegun-
gen, können zusätzlich auftreten.
ImKölner St. Marien-Hospital hat Dr.
Pantea Pape, Chefärztin der Klinik
für Neurologische und Fachüber-
greifende Frührehabilitation, gute
Erfahrungen in der Behandlung bei
fortgeschrittener Parkinson-Erkran-
kung mit einer ,Duodopa-Pumpe‘
gemacht. Diese wird ähnlich wie eine
Insulinpumpe ständig mitgeführt und
gibt in vorher programmierten Zeit-
abständen ein Gel mit L-Dopa und
Carbidopa in den oberen Teil des
Dünndarms ab. Die krankheitsbe-
dingt schwankende Aufnahme der
Medikamente in der Magen-Darm
Passage wird so umgangen und es
kann eine kontinuierliche Dosierung
stattfinden. Das Anlegen der dafür
notwendigen dauerhaften Darmson-
de wird unter der Leitung der Ober-
ärztin der Klinik für Innere Medizin,
Dr. Swetlana Friedel, durchgeführt.
Die Einstellung der individuellen Me-
dikamentenabgabe durch die Pum-
pe liegt in der Hand der Neurologin
Dr. Pape. „Wir sind froh, eine weitere
Therapieoption für Parkinsonpatien-
ten im fortgeschrittenen Stadium
im St. Marien-Hospital anbieten zu
können“, stellt die Chefärztin dazu
fest.
Hilfe für Parkinson-Patienten
Medikamentenpumpe erg nzt die Therapiemöglichkeiten
Neurologisches Therapiecentrum
Kunibertskloster 11-13
50668 Köln
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CellitinnenForum 4/2018