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an seinen Vortrag anschloss, führ-

ten Priv.-Doz. Dr. Lothar Burghaus,

Chefarzt der Klinik für Neurologie

am Heilig Geist-Krankenhaus und

Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz, Ärzt-

licher Direktor und Chefarzt der Kli-

nik für Geriatrie am St. Marien-Hos-

pital. Unter Einbeziehung des

Auditoriums diskutierten die beiden

sehr kurzweilig die unterschiedli-

chen Sichtweisen des Krankheits-

bildes Demenz – jeweils aus der

Perspektive des Geriaters und

Neurologen.

Aus Theorie und Praxis

Parallel fanden verschiedene Work-

shops rund ums Thema statt: Das

Ernährungsteam aus dem Pet-

rus-Krankenhaus in Wuppertal

vermittelte Wissenswertes rund um

das veränderte Essverhalten de-

menter Menschen. Strategien zum

Umgang mit herausforderndem Ver-

halten wurden von Andrea Ruppert

von der Seniorenhaus GmbH mit

den Teilnehmern erarbeitet. Und die

Trainerinnen der ‚Familialen Pflege‘

stellten vor, wie sie die Patienten

und ihre Angehörigen auf die Zeit

nach der Entlassung aus dem Kran-

kenhaus vorbereiten können.

Aus der Spur geraten – Delir

In den zweiten Themenschwer-

punkt ‚Delir im Krankenhaus‘ führ-

te Martin Rößler ein, Oberarzt der

Klinik für Anästhesie im St. Fran-

ziskus-Hospital. Er fasste wesent-

liches Grundlagenwissen zum

Thema zusammen und stellte in

einem anschließenden Workshop

mit Unterstützung einer erfahrenen

Pflegekraft sehr anschaulich dar,

welche Ausprägungen ein Delir bei

einem Patienten haben kann. In

parallelen Workshops erarbeitete

Dr. Burghaus mit den Teilnehmern

die Abgrenzung eines Delirs zu an-

deren Krankheitsbildern. Welchen

Einfluss Maßnahmen der Aroma-

pflege wie Tees und Auflagen haben

können, erfuhren die Teilnehmer in

dem Workshop von Pia Schmitz

von der Seniorenhaus GmbH in

praktischen Übungen.

Ein Ex-Vizekanzler als Experte

Der Abschluss der ersten beiden

Themenschwerpunkte bildete

gleichzeitig auch den Höhepunkt

der Veranstaltung: Franz Müntefe-

ring, ehemaliger SPD-Parteivorsit-

zender und Vizekanzler, referierte in

seiner Funktion als Vorsitzender der

Bundesarbeitsgemeinschaft der

Senioren-Organisationen (BAGSO)

anschaulich und mit profundem

Fachwissen über die Erwartungen

der Seniorenvertreter an den Um-

gang mit Demenzkranken.

Angehörigenforum –

mit Demenz leben

Der dritte Teil des Forums richtete

sich vor allem an pflegende An-

gehörige. Prof. Dr. Annette Welz-

Barth, Ärztliche Direktorin am Pe-

trus-Krankenhaus und Chefärztin

der Kliniken für Geriatrie im Klinik-

verbund St. Antonius und St. Josef,

verglich in ihren Ausführungen die

Situation zumBeginn einer Demenz

mit einem Kampf gegen Windmüh-

len.

Iris Hiestand-Großrieder aus dem

Heilig Geist-Krankenhaus gab

Tipps zur Vorbereitung auf einen

Krankenhausaufenthalt und Mar-

tin Rößler beantwortete Fragen zu

möglichen altersbedingten Prob-

lemen bei Narkosen. Informatio-

nen der Familienpflegetrainerinnen

rundeten das Angebot ab.

Sowohl Profis als auch Laien ha-

ben im Rahmen des Demenzfo-

rums vielfältige Informationen und

Hilfen zur praktischen Anleitung

erhalten und schätzten besonders

den intensiven Erfahrungsaus-

tausch. Auch die Vertreter der AG

Demenz und Delir als Initiatoren und

die Hospitalvereinigung als Veran-

stalter sind mit dem Ergebnis sehr

zufrieden und danken allen Mitwir-

kenden für ihr großes persönliches

Engagement.

Gesch ftsführer Stefan Dombert

Plenum

Medizin | Betreuung

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CellitinnenForum 4/2018