Geschwollene und schmerzen-
de Gelenke, eingeschränkte Be-
wegungsfähigkeit und ein allge-
meines Krankheitsgefühl. Diese
klassischen Symptome einer ‚rheu-
matoiden Arthritis‘, der häufigsten
entzündlichen Erkrankung der Ge-
lenke, führen Betroffene zuerst zum
Hausarzt. Dieser wird den Patienten
zur Abklärung und zügigen Thera-
pie schnell an einen Facharzt für
Rheumatologie überweisen. Die
Wartezeiten auf einen solchen Ter-
min sind in Köln erheblich, denn die
Zahl der niedergelassenen Rheu-
matologen ist überschaubar. Doch
wieso? Sami Zeglam, Facharzt für
Rheumatologie im Medizinischen
Versorgungszentrum (MVZ) St. Ma-
rien in der Kölner Innenstadt, er-
klärt es sich so: „Das Fachgebiet
war früher für viele Kollegen nicht
interessant und zählte nicht zu den
klassischen Bereichen der Inneren
Medizin. Außer Schmerzmitteln, der
lokalen Behandlung der Gelenke
und einigen, das Immunsystem
dämpfende Medikamente gab es
kaum Behandlungsmöglichkeiten.“
Dies änderte sich in den vergange-
nen 15 Jahren. Rheumatologen be-
handeln heute außer der rheuma-
toiden Arthritis noch viele weitere
Erkrankungen wie beispielsweise
Lupus und Gicht.
Bei starken Schmerzen und mas-
siven Bewegungseinschränkungen
kann nach der Erfahrung von Zeg-
lam die rheumatologische Kom-
plextherapie Besserung bringen.
Die Patienten verbringen dann zwei
bis drei Wochen im Krankenhaus
und erhalten dabei intensive Physio-
und Ergotherapie von mindestens
elf Stunden in der Woche, wie sie im
ambulanten Bereich kaummöglich
ist. Hinzu kommen die psychothe-
rapeutische Betreuung, Injektionen
in die Gelenke und gegebenenfalls
eine engmaschig überwachte Um-
stellung der Medikamente. Für den
Rheumatologen hat dabei das Um-
feld einen großen Einfluss auf das
Wohl- und damit Schmerzempfin-
den. Er lobt die personell gut aus-
gebauten Bereiche der Ergo- und
Physiotherapie, die motivierten und
freundlichen Pflegekräfte und die
ansprechenden Räumlichkeiten im
St. Marien-Hospital. Ein weiterer
Vorteil des Standortes sei die Zu-
sammenarbeit mit den Kollegen
anderer Fachbereiche. Bei Erkran-
kungen, die auch das Bindege-
webe der Lunge betreffen, habe
sich beispielsweise die regelmäßi-
ge multidisziplinäre Konferenz für
Interstitielle Lungenerkrankungen
(ILD-Board) mit erfahrenen Pneu-
mologen, Radiologen, Pathologen
und Rheumatologen bewährt.
Seit dem Sommer ist Zeglam als
niedergelassener Rheumatologe im
MVZ St. Marien und als Oberarzt
der Klinik für Innere Medizin des
St. Marien-Hospital in der Kölner
Innenstadt tätig. Damit soll dem
Mangel an Rheumatologen im
Kölner Zentrum entgegengewirkt
und der ambulante und stationä-
re Bereich in der Rheumatologie
am Standort optimal verknüpft
werden.
Rheumatologie in Köln
Neuer Facharzt im MVZ St. Marien und im St. Marien-Hospital
Medizin | Betreuung
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CellitinnenForum 4/2018