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Frau Müller, seit wann sind Sie Me-

dizinisch-Technische Radiologie-

assistentin (MTRA)?

Seit 2010. Zeitgleich habe ich im

St. Franziskus-Hospital in Köln

angefangen zu arbeiten. Als dann

2015 amHeilig Geist-Krankenhaus

eine Leitungsstelle im Institut für

Radiologie frei wurde, habe ich

mich beworben und bin nun seit

drei Jahren leitende MTRA in einem

sehr kollegialen Team.

Was gehört zu den Aufgaben einer

MTRA?

Die MTRAs erstellen Röntgen-

bilder und führen bildgebende

Untersuchungen wie eine Com-

putertomografie (CT) oder eine

Magnetresonanztomografie (MRT)

nach Anweisung eines Radiologen

durch. Sie bedienen die Geräte und

kümmern sich um die Patienten.

Diese benötigen teilweise Unter-

stützung beim Entkleiden. Gerade

bei einer Untersuchung im MRT

ist höchste Vorsicht geboten. Alle

metallischen Gegenstände am Kör-

per müssen vorab entfernt werden,

weil das Gerät über einen extrem

starken Magneten verfügt. Es be-

steht ansonsten Verletzungsgefahr,

da durch das starke Magnetfeld

Metallteile wie Zahnprothesen und

Piercings in das MRT hineingezo-

gen werden können. Sogar mit Roll-

stühlen kann das passieren.

Häufig muss zur Bildgebung auch

ein Kontrastmittel angeschlossen

werden. Diese Mittel ermöglichen

bei einer Computertomografie oder

einer MR-Untersuchung eine ver-

besserte Darstellung von Gewe-

ben im Körper. Die MTRAs über-

prüfen die Kontrastmittelzugänge

und stellen sicher, dass der Patient

dazu vom Arzt aufgeklärt wurde.

Sie sind auch für den Ablauf und

die Organisation in der Radiologie

zuständig. Sie koordinieren, wann

welcher Patient von der Station

für eine Bildaufnahme geholt wird.

Als leitende MTRA kommen dann

noch Aufgaben wie die Dienstplan-

gestaltung und die Koordination

von Qualitätsprüfungen durch die

Ärztekammer dazu.

Welche beruflichen Voraussetzun-

gen muss man mitbringen? Welche

Ausbildung haben Sie?

Mindestanforderung ist ein Real-

schulabschluss. Die Ausbildung

zur MTRA dauert drei Jahre. Da

sie als schulische Ausbildung gilt,

wird sie leider nicht vergütet. Es

gibt deshalb nicht viel Nachwuchs

in diesem Bereich. Auch ist der Be-

ruf wenig bekannt. Viele denken,

MTRAs sind überall einsetzbare

Krankenpflegekräfte. Das ist aber

nicht der Fall. Ein Krankenpflege-

praktikum ist zwar die Vorausset-

zung für die Abschluss-Prüfung, ein

Großteil der Ausbildung beinhal-

tet aber die technischen Grund-

lagen der Geräte und der Bildge-

bungsverfahren. Nach Abschluss

der Ausbildung können MTRAs

dann in den Bereichen Strahlen-

therapie, Nuklearmedizin oder

in der radiologischen Diagnostik

arbeiten.

Welche persönlichen Vorausset-

zungen muss man mitbringen?

Man sollte für diesen Beruf schon

eine Neigung zu den Fächern Phy-

sik, Mathematik, Englisch und Bio-

chemie haben. Auch ein grundle-

gendes Interesse an der Anatomie

des Menschen und an technischen

Themen sollte ein Auszubildender

mitbringen. Wer dann noch gerne

mit Menschen arbeitet, hat gute

Voraussetzungen für diesen ab-

wechslungsreichen Beruf.

Vielen Dank für das Gespräch!

Was macht eigentlich …?

Katharina Müller, leitende MTRA am Kölner Heilig Geist-Krankenhaus

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