Bodega-Clas dem Gaste vorgesetzt, eine Maßnahme, die
natürlich den Kenner von Cocktails nicht befriedigen kann.
Aber abgesehen von der falschen Glasform werden diese
Cocktails oft in einer Zusammensetzung hergestellt, die
mit einem Manhattan- oder Martini-Cocktail nicht das Ge
ringste mehr gemein hat. In einem Kurort in der Nähe
Dresdens fügte der „Mixer" den an sich richtigen Bestand
teilen eines Manhattans noch einen Schuß Ciierry-Brandy
hinzu und erwiderte, nacii dem Grund dafür befragt, ganz
treuherzig, daß er im Augenblick keine Kirschen zur Hand
habe und diese daher durch Cherry-Brandy ersetze.
Die falsche Zubereitung des Manhattan-Cocktails ist in den
meisten Fällen auf das Fehlen des amerikanischen „Ryc-
Whisky" zurückzuführen. Es wurde beobachtet, daß man
Rum oder Arrak als Ersatz dafür verwendet und man kann
sich vorstellen, wie enttäuscht der Bargast schon nach dem
Genuß des ersten Schlucks eines derartig gemischten „Man
hattan" sein muß. Der „Martini-Cocktail" wird niclU selten
durch Beimischung von Anisette seines eigentümlichen
Charakters entkleidet. Ferner fand man in einer Groß
stadt den „Ohio-Cocktail" nach einer von der Standard
vorschrift völlig abweichenden Weise hergestellt. Die ge
schmacklich zwar ganz gute Zusammensetzung sie hatte
mit einem „Ohio"-Cocktail" nur den Namen gemein --
würde unter einer anderen Bezeichnung sich gewiß Beliebt
heit erwerben, so aber wird der Gast irregeführt und es
ist möglich, daß der ernste Fachmann dabei leicht in den.
Verdacht kommt, den „Ohio-Cocktail" unsachgemäß zu
bereitet zu haben, auch wenn er ihn nach dem Standard
rezept herstellte.
Zur Vermeidung solcher fachschädigenden Vorkommnisse
ergibt sich dk zwingende Notwendigkeit für den Bar
tender, die Drinks jederzeit nur nach dem Original-Rezept
herzustellen und jede Abweichung zu unterlassen. Eigene
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