Geburt, Inhaftierung, Entlassung
aus der Haft, Tod. Kalenderblätter
dienten Kardinal van Thuân dazu,
seine Gedanken aufzuschreiben
und unbemerkt aus dem Gefäng-
nis zu schmuggeln. Das mittlere
Bild, ein reproduziertes, von hinten
schwach beleuchtetes Foto auf
Glas, widmet sich den 13 Jahren
der Gefangenschaft. In der Haft
schnitzte Kardinal van Thuân ein
einfaches Holzkreuz. Er trug es
immer bei sich; später wurde es in
eine silberne Fassung mit ovalen
Aussparungen eingesetzt. Diese
ovalen Aussparungen führten auch
zur Grundform der drei Bildfelder
der Tafel. Schließlich im oberen,
wiederum gemalten Bild sind die frei
im Raum schwebenden Blätter ein
Zeichen, dass van Thuâns Gedan-
ken ihren Weg in die Freiheit fanden
und kein Gefängnis sie zurückhalten
konnte. Alle drei Bildmotive sind auf
der Tafel durch eine goldene Farb-
spur miteinander verbunden. In der
Mitte Mensch und Kreuz zwischen
der Lebensklammer der Zeit (unten)
und der Ausrichtung auf Freiheit
und Weite (oben).
Gedenkgottesdienst
Beim Jahrgedächtnis anlässlich
des 14. Todestages Kardinal van
Thuâns in der Kapelle des Mutter-
hauses wurde die Gedenktafel ge-
segnet. Zahlreiche in Deutschland
und Belgien lebende vietnamesi-
sche Katholiken waren gekommen,
um den von Pfarrer Dominik Ngoc
Long Nguyen zelebrierten Gottes-
dienst zu feiern.
Besonders gefreut haben sich
die Cellitinnen zur heiligen Maria,
die in Kanada lebende, jüngste
Schwester des Kardinals, Elizabeth,
ihren Ehemann Christian sowie in
Los Angeles und Belgien lebende
Familienangehörige begrüßen zu
können. So wie in Köln-Longerich
haben Menschen bei zahlreichen
Gedenkgottesdiensten weltweit,
besonders aber in Vietnam und den
USA, für den erfolgreichen Selig-
sprechungsprozess von Kardinal
François Xavier Nguyen van Thuân
gebetet.
Pfarrer Dominik Ngoc Long Nguyen zelebriert das Jahrgedächtnis
Fürbitten
Die Segnung der Gedenktafel durch den Hausgeistlichen Pater Martin
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CellitinnenForum 4/2016
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