Louis Savinien Dupuis MEP. 1806
im französischen Sens geboren,
war er zunächst als Priester seiner
Heimatdiözese in der Priesteraus-
bildung und als Bischofssekretär
tätig. Mit 25 Jahren wurde er Mit-
glied der Missionsgesellschaft Paris
(MEP) in der Rue de Bac, die vor
allem Missionare in die französi-
schen Kolonialgebiete weltweit
entsendete. Seit 1832 wirkte Pater
Dupuis dann in Indien, zunächst als
Pfarrer in Bangalore und ab 1840
in Pondicherry, der Hauptstadt des
damaligen Französisch-Indien an
der Küste des Golfs von Bengalen.
Seine Tätigkeit übte er dann haupt-
sächlich publizistisch im Sinne des
Missionsauftrags aus. Er organisier-
te Missionszeitschriften und ver-
fasste geistliche Literatur. 1844 er-
hielt er vomOrtsbischof den Auftrag
zur Gründung einer einheimischen
Schwesternkongregation, die sich
vor allem der Erziehung und Bildung
von armen jungen Mädchen und
Frauen widmen sollte. Das war
damals so ungewöhnlich wie neu;
eine ganze Reihe von Schwierig-
keiten und Widerständen musste
überwunden werden. Dreißig Jahre
bis zu seinem Tod im Juni 1874
blieb Dupuis seiner Gründung als
geistlicher Direktor eng verbunden.
Seine Beharrlichkeit und sein per-
sönlicher Einsatz waren sehr wich-
tig, um die Kongregation zu formen
und ihr Wachstum zu fördern. Ein
Seligsprechungsprozess für Louis
Savinien Dupuis ist auf diözesaner
Ebene eröffnet.
1907 erfolgte die erste Gründung
einer Niederlassung der Schwes-
tern an der Malabarküste im Süd-
westen Indiens, damals gefördert
durch den Bischof der Diözese Qui-
lon, den aus der Schweiz stammen-
den Karmelitenpater Aloysius Maria
Benziger. 40 Jahre später kam es
dann zur Herausbildung zweier ei-
genständiger Kongregationen: Die
Schwestern vom Unbefleckten
Herzen Mariens, Pondicherry und
die Franziskanerinnen vom Unbe-
fleckten Herzen Mariens mit dem
Generalat in Quilon, einer Großstadt
in Kerala mit 350.000 Einwohnern,
die heute wieder ihren ursprüng-
lichen Namen Kollam trägt.
Tätigkeit heute
Das Hauptaugenmerk der heute
etwa 600 Schwestern umfassen-
den Kongregation liegt weiterhin
auf der Erziehung und Bildung von
jungen Mädchen und Frauen. Dazu
werden nicht nur in Kerala, sondern
auch in anderen indischen Bundes-
staaten Waisenhäuser, Altenheime,
Hospitäler und Apotheken gegrün-
det und ambulante medizinische
Versorgung ausgeübt. Auch in der
seelsorgerischen Betreuung, durch
Hausbesuche und Gebetszentren,
sind die Schwestern aktiv. Für sie ist
wichtig, nicht nur Christen zu unter-
stützen, sondern alle Menschen un-
abhängig von deren Religionszuge-
hörigkeit. Wie bei allen in westlichen
Ländern tätigen indischen Schwes-
terngemeinschaften üblich, fließen
die Erlöse aus den Gestellungs-
geldern Projekten zu, wie beispiels-
weise den Waisenhäusern, die in
Indien unterhalten werden müssen.
Ein herzliches Willkommen durch Seniorenhausleiterin Brunhilde Kluth
Ordensgründer Pater Louis
Savinien Dupuis MEP
CellitinnenForum 4/2016
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Glauben | Leben