

Gesprächsmarathon:
Präsidentin, Vorstandsmitglieder, Kreisvertrauensapo-
theker und Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, aber auch der Ehrenpräsi-
dent und ehemalige Vorständler suchen den Dialog mit der Politik und den
Medien, stets koordiniert von der Kammergeschäftsstelle.
Über 90 Gespräche mit Politikern von CDU, SPD, Grünen, Linken und
der FDP führten Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Westfa-
len-Lippe im Berichtsjahr. Nicht wenn alles rund läuft, sondern in
Zeiten der Krise zeigt sich, wie belastbar und aktiv die Netzwerke
sind, die die Pressestelle der Kammer aufrechterhält. Engagiert und
kämpferisch, leidenschaftlich und überzeugend: Im Sinne des Gras-
wurzel-Systems führten nicht nur Präsidium und Kammervorstand,
sondern auch viele Apothekerinnen und Apotheker ohne Mandat
die Gespräche mit den Bundestags- und Landtagsabgeordneten im
Wahlkreis. Unterstützung erhielten sie aus dem Geschäftsbereich
Kommunikation mit Anschreiben, Briefings, Materialien sowie der
Vorbereitung und Begleitung der Termine. „Gerade in diesem Jahr
waren wir an vielen Tagen nicht Teil der Kammergeschäftsstelle,
sondern viel eher eine mobile Pressestelle“, lobt Geschäftsführer Mi-
chael Schmitz den großen Einsatz auch seines Teams. Das kommuni-
zierte dann wiederum auch die Gespräche via Pressemitteilung, auf
der Kammerwebsite oder über soziale Medien wie Facebook.
Besonders ins professionelle Briefing im Vorfeld der Gesprä-
che wurde auch 2017 wieder viel Zeit und Manpower investiert,
damit sich die Kammermitglieder nicht von der Politik „über den
Tisch ziehen“ lassen. „Ein Apotheker führt ein Lobby-Gespräch mit
Bundestagsabgeordneten vielleicht einmal in fünf Jahren, für viele
war es gar eine Premiere. Ein Abgeordneter führt solche Gespräche
fünf Mal am Tag, der ist da Vollprofi“, sagt Pressereferent Sebastian
Sokolowski. Beliebt ist immer der Hinweis von Politikern, dass vie-
le Informationen neu für sie seien, da sie vom Bundesverband gar
nicht informiert würden. „Und bei Gesprächen mit der ABDA heißt
es dann gerne: Das sehen ihre Kollegen vor Ort aber ganz anders…“
Daher begleiten die Öffentlichkeitsarbeiter der Kammer auch
viele Gespräche in den Apotheken und Wahlkreisbüros vor Ort, brin-
gen die richtigen Argumente ins Spiel und bestehen zur Not auch
darauf, dass man mit einzelnen Abgeordneten trotz aller Argumente
nicht auf eine Wellenlinie kommt.
Auch Medientrainings standen 2017 auf dem Programm, mit
der Zielsetzung, verstärkt Apothekerinnen und Apotheker als An-
sprechpartner und Interviewgäste in Fernsehformaten „unterzu-
bringen“. Einen fulminanten Auftritt hatte Vorstandsmitglied Dr.
Hannes Müller im WDR-Magazin „daheim+unterwegs“. Hier erläu-
terte er live in einem gut 20-minütigen Interview, warum nicht nur
die wohnortnahe Apotheke, sondern vor allem die Patienten, von
einem Rx-Versandhandelsverbot proftieren werden.
Engagiert und
kämpferisch
Über 90 Politikergespräche im
Superwahljahr 2017
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AKWL Geschäftsbericht 2017 | Öffentlichkeitsarbeit