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densten S tanden : Gelehrte, Beamte, Kauf-
leute; und einjeder Club hatte einen eigen-
thum lichen Gharakter. Man fand wohl auch
Månner, die zugleich Mitglieder m ehrerer
Clubs waren. Diese Vereinigung war nicht
allein storend fur das Fam ilienleben, sie
bildete auch eine stets bewegte ofFentliche
Meinung, die freilich damals noch nicht so
iiberwiegend politischer Art w ar wie spater
aber dennoch einen groszen Einflusz aus-
ubte, selbst auf die L itteratur, und von Ko-
penliagen aus m ehr oder weniger das ganze
Land beherrschte. Unter diesen Vereinen
w ar Drejers Club der bedeutendste. Es ver
band die ansehnlichsten litterårischen No-
tabilitåten und die bedeutendsten Beamten.
Es w ar eine Nothwendigkeit fur mich Mit-
glied dieses Club zu werden, doch erschien
ich da åuszerst selten . . . So frei man
sich auch in Drejers Club zu auszern pfleg-
te, so w ar dieser doch zu sehr in allen
burgerlichen wie litterårischen Verhåltnisse
und Vorurthcilc des Tages verflochten. Jedes
scheinbar unbefangene U rtheil w ar den
noch an mannigfaltigen Rucksichten ge-
bunden. Ich fuhlte es wohl, wie fremd ich
noch in Kopenhagen stand. Manches, was
nu r unbedeutend, ja trivial erschien, muszte
hier, wo bestimm te Meinungen sich gebil-
det hatten, paradox erscheinen. Ich furch-
tete, das Missverståndnisse von diesen Mit-
telpunkte aus sich schnell in alle Kreise
verbreiten w u rd en , und konnte, wie die
Folge zeigen w ird, mit aller Vorsicht die-