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DER NIC0LAI-W ACHT-THURM .

in die zweite Etage und durch eine kleine Vorhalle in den

grossen, geraumigen, aber etwas finstern und geschmack-

losen Borsensaal mit seinen 10 freistehenden Såulen.

Hier ist die ,,Borse“ in ihrer engeren Bedeutung; Borsen-

zeit: von 2 — 3 1/- Uhr Nachmittags. Ein grosses histori-

sches Gemalde von F. H oyer: Christian IV. in den ersten

Jahren seiner Regierung den beriihm ten Astronomen Tycho

Brahe auf der Insel Hveen im Sunde besuchend, ist hier in

sehr schlechtem Lichte angebracht. Die Bureaux der See-

Assecuranz sowie der in amphitheatralischer Form ange-

legte Auctionssaal stossen an den Borsensaal, durch den

man in den Bazar gelangt, der ganz hiibsch eingerichtet

ist, die ganze Breite des Gebaudes einnimmt und gleich-

sam einen bestiindigen Jahrm arkt darstellt. Durch den

Bazar und die Vorhalle der Contrafagade, woselbst einige

Comptoire und Versamm lungszimmer, als das Comptoir

der allgemeinen Feuer-Assecuranz fiir die Stadt, das Local

der G rosshåndler-Societat etc. sind, gelangt man eine grosse

Treppe hinunter auf die Strasse in die Nahe der nach dem

Christianshafen fiihrenden ,,Knippelsbro.“

Der

N icolai-W acht-Thurm

auf dem Nicolai-Platz ist

der Ueberrest einer der altesten Kirchen der Stadt, der Ni-

colaikirche, die bei dem grossen Brande von 1795 bis auf

ihn eingeaschert wurde. E r ist der Brandwachtthurm der

Stadt. Man hat die Anekdote von ihm, dass der Gesandte

des *** Hofes, dem der danische Konig zur Zeit des ferti­

gen Baues Kirche und Thurm zeigte, an seine Bemer-

kung, dass es ein sehr schoner Thurm sei, die Frage ge-

kniipft: ,,Ist er hier gem acht?" worauf der Konig geant-

wortet habe: ,,Nein, er ist aus Paris verschrieben."

Die F l e i s c h b a n k e und Gem li s e h a l l e n , welche

den Thurm umgeben, sind 4846 von dem Architekten Ha-

gemann gebaut. Sie sind zum grossten Theil aus Guss-

eisen und geschmackvoll ausgefiihrt. Mit dem Thurm ver-