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DIE BORSE.
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in Flammen aufgegangen. — Mit dem Rathhause ist das
S t a d t g e f a n g n i s s verbunden. Dieses, welches die In-
schrift ,,For Almeen-Sikkerhed“ (Der gemeinsamen Sicher-
heit) tragt, konnte als ein schlagendes Beispiel dienen, in
wie sehr es dem Architekten gelingen kann, seinem Werke
das deutliche Gepråge dessen, wozu es bestimmt ist, auf-
zudriicken; dasselbe ist fiir den Fremden sehenswerth.
Der Baumeister ist der oftgenannte Hansen.
Die
Borse.
Abermals stehen w ir vor einem der Ge-
båude Christian’s IV., und wie immer bietet er uns etwas
Interessantes. Es ist ein in seiner Grundidee gothisches
Gebaude, jedoch nicht in ganz reinem Style gehalten.
Langs seiner beiden reich verzierten Facaden ziehen sichKa-
nåle, die m it dem Hafen in directerVerbindung stehen, hin.
Das Gebaude hat eine Lange von 406, eine Breite von 66 »/*
Fuss und ist in zwei Etagen getheilt. Es ist m it einem 476
Fuss hohen'Fhurme von hochst eigenthiimlicher Bauart ge-
schmuckt. Vier auf ihren Bauchen ruhende ungeheure Dra-
chen (Lindwiirmer), ihre Kopfe nach den vier Weltgegen-
den ausstreckend, bilden m it ihren emporgerichteten, in
einander verschlungenen Schwanzen eine Spitze, die m it
3Kronen, die eine iiber der andern, und einer Wetterfahne
schliesst. DieSage erzahlt, dass Christian IV. diese Thurm -
spitze als Trophae aus Kalmar in Schweden m itgebracht
habe. Zwei Portale, eines an jedem Ende des Gebaudes,
gestatten, dass man durchgehen kann und wieder auf die
Strasse gelangt. Zu dem Hauptportale, nach Christiansburg
hin, fiihrt eine zweireihige Linden-Allee, an deren Enden
die Statuen des Merkur und Neptun aufgestellt sind. Das
Portal selbst, zu welchem eine Rampe hinauffiihrt, hat 4
marmorne Såulen toscanischer Ordnung. Die erste Etage,
die aus den hochgewolbten Kellern (-12 Fuss) besteht, ist
an beiden Seiten in Buden abgetheilt, wo allerlei grobe
Waaren u. s. w. verkauft werden. Das Hauptportal fiihrt