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Betreuung und Versorgung pflege-

bedürftiger Menschen, Assistenz

bei medizinischer Behandlung, Pla-

nung von Prozessen: Die Liste der

Aufgaben von Gesundheits- und

Krankenpflegern ist lang und viel-

fältig. Und: Sie unterscheidet sich

international – teils in kleinen Ab-

stufungen, teils fundamental. Wäh-

rend es in Deutschland einen gro-

ßen Mangel an Pflegekräften gibt,

sind im Ausland viele Mitarbeiter in

der Alten- oder der Krankenpflege

arbeitssuchend. Problem und Lö-

sung liegen auf der Hand? Nicht

ganz, denn wer in Deutschland als

Pflegekraft tätig sein will, seinen

Abschluss und im besten Falle

schon Berufserfahrungen im Aus-

land gemacht hat, der kann bei uns

nicht einfach eins zu eins durchstar-

ten. „Wer sein Examen außerhalb

der EU gemacht hat, muss eine

Gleichwertigkeit zum deutschen

Examen erreichen“, erklärt Michael

Berchtold, Stellvertretender Päda-

gogischer Leiter der Akademie für

Gesundheitsberufe in Wuppertal.

„In anderen Ländern ist die Ge-

staltung des Pflegeprozesses oft

anders oder die Pflegekräfte haben

andere Tätigkeitsschwerpunkte als

bei uns in Deutschland.“ Besonders

in der Anleitung und Beratung von

Patienten und Angehörigen, aber

auch im Pflegeablauf seien häufig

Abweichungen festzustellen. Nach-

dem die Bewerber bei der zuständi-

gen Bezirksregierung einen Antrag

auf Anerkennung des jeweiligen

Berufsabschlusses gestellt haben,

gibt es individuelle Auflagen, welche

Inhalte in Theorie und Praxis nach-

geholt werden müssen. „Unsere

theoretischen Anpassungslehr-

gänge sind in Modulen aufgebaut,

sodass wir individuelle, also zeit-

liche und inhaltliche Unterschiede

berücksichtigen können“, erläutert

Berchtold. Pro Jahr gibt es bislang

40 Plätze an der Akademie für Ge-

sundheitsberufe in Wuppertal. Der

erste Lehrgang 2019 startete im

Januar, der nächste beginnt im

Juni. Die Anpassungslehrgänge

hält Michael Berchtold für eine gute

Sache: „Der Austausch mit den Teil-

nehmern ist sehr intensiv und auf-

wendig, aber auch sehr wertvoll.

Wir haben es mit Pflegenden zu tun,

die einen neutralen Blick auf unser

System hier in Deutschland mit-

bringen und häufig sehr reflektiert

sind. Da kann man wichtige Einbli-

cke und Erkenntnisse gewinnen, für

die man selbst vielleicht schon ein

wenig blind geworden ist.“

Auswahlverfahren

Doch wie kommen die passen-

den Pflegekräfte überhaupt nach

Deutschland – speziell in die Kran-

kenhäuser der Stiftung der Celli-

tinnen zur heiligen Maria? „Die

Pflegedirektoren der Kliniken rei-

sen dorthin, wo unsere zukünftigen

Mitarbeiter zu Hause sind: nach

Serbien und Montenegro“, erläu-

tert Oliver Seibert, Stellvertretender

Pflegedienstleiter am Krankenhaus

St. Josef in Wuppertal. „Wir tref-

fen dort Kollegen, die dort schon

Gegen den Pflegenotstand

Fachkräfte aus dem Ausland werden gezielt ausgesucht und geschult

Zur Hospitation in Köln

Lehren | Lernen

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CellitinnenForum 2/2019