Lachen ist gesund! Das
haben wir schon als Kind
zu hören bekommen –
und es stimmt. Was wir
schon immer instinktiv
wussten, ist mittlerweile
in vielfachen Studien be-
wiesen. Lachen hat eine
positive Wirkung auf das
seelische und körperliche
Wohlbefinden.
Dass man Lachen auch
‚professionell‘ zur Thera-
pie von Patienten nutzen
kann, hat in den achtziger
Jahren den Amerikaner
und Profi-Clown Michael
Christensen auf die Idee
gebracht, das ‚clown
doctoring‘ zu entwickeln,
um vor allem in Kinderkliniken regel-
mäßig für lachende Gesichter und
Abwechslung im tristen Klinikall-
tag zu sorgen. Das wurde schnell
populär und es gibt heute unzählige
Vereine, die es ihm gleichtun.
Der wohl bekannteste unter den Kli-
nikclowns ist Patch Adams. Schon
während seines Medizinstudiums
hat er am Krankenbett mit Humor
und einer Reihe kurioser Requisiten
experimentiert. Seit 2007 baut er, fi-
nanziert durch Spendengelder, das
‚Gesundheit! Institute‘ auf. Mit die-
sem Institut verfolgt Adams seinen
ganzheitlichen Ansatz konsequent
weiter. Es soll ein traditionelles
Krankenhaus sein, das auch alter-
native Heilmethoden, wie Akupunk-
tur und Homöopathie anbietet. Das
Angebot für Patienten wird neben
der medizinischen Behandlung
auch Aktivitäten wie künstlerischen
Ausdruck, leichte Handwerks- oder
Gartenarbeiten und Entspannungs-
methoden umfassen. Denn gerade
wenn Patienten länger als ein paar
Tage im Krankenhaus bleiben müs-
sen, sind sie häufig nur noch mit
der eigenen Erkrankung beschäf-
tigt und haben wenig Ablenkung.
Manche werden sogar schwermü-
tig oder entwickeln eine leichte De-
pression. Hier kann Lachen auch im
therapeutischen Sinne helfen und
die Heilungsprozesse im Körper
unterstützen. Das Gehirn bremst
bei einem herzlichen Lachanfall die
Produktion der Stresshormone Ad-
renalin und Cortisol und
das ‚Glückshormon‘
Serotonin wird verstärkt
ausgeschüttet. Neuere
Untersuchungen lassen
sogar vermuten, dass la-
chen die Immunabwehr
stärkt, weil dadurch ver-
mehrt Abwehrzellen ge-
bildet werden.
Rosalie und Krawalla
Dass Humor die Selbst-
heilungskräfte des Kör-
pers aktiviert, können
auch Heike Bayer-Maly
und Tatjana Braun aus
ihrem Praxisalltag bestä-
tigen. Die beiden Freun-
dinnen haben viele Jahre
gemeinsam in der Physiotherapie
des St. Vinzenz-Hospitals gearbei-
tet und durch ihre zugewandte Art
auch sehr kranken Patienten Mut
gemacht und ihnen ein Lachen
entlockt. Daher haben sie es sich
zur Aufgabe gemacht, den Humor
regelmäßig in die Krankenzimmer
zu tragen. Zunächst sind sie nur
an Karneval mit Clownsnase auf
den Stationen unterwegs gewesen,
um mit Patienten zu träumen, zu
fantasieren und herumzualbern. Die
ersten Erfahrungen haben schnell
gezeigt, dass das den Patienten
und auch den Angehörigen über
diesen kurzen Moment hinaus
gut getan hat. Daher war der Ent-
schluss leicht, zukünftig regelmä-
ßig außerhalb ihrer Arbeitszeiten als
Mit roter Nase durch die Klinik
Klinikclowns im St. Vinzenz-Hospital
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CellitinnenForum 2/2019