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Zwar ist die ZSVA im Keller des
Krankenhauses untergebracht und
Patienten und Besucher bekommen
von ihrer Arbeit nichts mit, doch ein
‚Kellerkind‘ ist die ZSVA beileibe
nicht. Ohne die volle Konzentration
der Mitarbeiter, ihr gutes Auge, ihre
Genauigkeit und qualifizierte Arbeit
könnte kein OP-Plan eingehalten
werden und die Risiken einer OP
würden sich um ein Vielfaches er-
höhen.
Arbeitsweise einer ZSVA
Eine ZSVA ist aus hygienischen
Gründen in eine unreine und eine rei-
ne Seite getrennt. Auf der unreinen
Seite kommen die schmutzigen In-
strumente an. Die Transportwagen,
Container und Siebe sind, ähnlich
wie Waren imSupermarkt, mit einem
Strichcode versehen. Dieser wird
auf der unreinen Seite gescannt und
in das Computersystem eingepflegt.
Damit kann für jedes Instrument
nachvollzogen werden, in welches
Sieb es gehört, in welches Kranken-
haus und in welche Abteilung Trans-
portwagen und Container gefahren
werden müssen. Dieser logistische
Aufwand ist wichtig, denn schließ-
lich kann ein Orthopäde mit einem
gynäkologischen Instrumentarium
wenig anfangen.
Nach der Anlieferung trennen ZSVA-
Mitarbeiter die Container und die
Siebe mit den Instrumentensets
voneinander und bereiten deren Rei-
nigung und Desinfektion vor. Sie un-
tersuchen das OP-Besteck, reinigen
es eventuell an schwer zugänglichen
Stellen vor oder nehmen es dafür so-
gar auseinander. Die Siebe mit den
gesichteten Instrumenten kommen
auf einen Beschickungswagen, der
wiederum in das Reinigungs- und
Desinfektionsgerät (RDG) gescho-
ben wird. Dieses Gerät sieht aus
wie eine riesige Spülmaschine. In
der Ehrenfelder ZSVA gibt es gleich
fünf RDG, die die unreine von der
reinen Seite trennen. Was auf der
unreinen Seite schmutzig herein-
geschoben wird, entnehmen die
Mitarbeiter auf der reinen Seite nach
mehr als einer Stunde gesäubert,
desinfiziert und getrocknet. Anhand
der Scans überprüfen sie, welche
Instrumentenchargen zu welchem
Krankenhaus gehören.
Jedem Krankenhaus ist auf der rei-
nen Seite ein Tisch zugeordnet, an
dem die Instrumente auf Schäden
untersucht und mit Pflegeölsprays
behandelt werden. Packlisten auf
den Monitoren und Fotos der OP-
Werkzeuge helfen dabei, die Instru-
mentensets zusammenzustellen
und sie den mittlerweile gereinigten
Containern wieder zuzuordnen.
Schadhafte Instrumente werden
aussortiert und ersetzt. Das EDV-
System dokumentiert jeden Arbeits-
schritt für jeden Mitarbeiter an jedem
Instrument.
Nach dieser Kontrolle durchlaufen
die abgepackten Instrumente das
vorgeschriebene, rund 90 Minuten
dauernde Sterilisationsverfahren.
Bevor die Materialien in den gerei-
nigten und desinfizierten Transport-
wagen die ZSVA verlassen, führen
besonders geschulte Mitarbeiter, die
Technischen Sterilisationsassisten-
ten, Sichtkontrollen durch. Sie über-
prüfen, ob die Verpackungen intakt
und die Container verschlossen sind
und ob die Packzettel stimmen. Ist
alles korrekt, geben sie die Materia-
lien zum Abtransport durch ProServ
frei. Ab 7:00 Uhr stehen die Instru-
mente in den Operationsräumen der
Kliniken und den Arztpraxen dann
wieder zur Verfügung.
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CellitinnenForum 4/2015
Medizin | Betreuung