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Etwa 250.000 ‚Instrumentensiebe‘

bestückt mit Klemmen, Zangen,

Scheren, Sägen und sonstigen

Werkzeugen – Millionen medizi-

nischer Geräte unterschiedlichster

Größe und Funktion gehen allein im

Cellitinnen-Verbund im Laufe eines

Jahres durch die Hände der Ärzte

und Operations-Technischen-As-

sistenten (OTA). Einige Werkzeuge

sind nur für den einmaligen Ge-

brauch bestimmt und wandern

direkt in den Sondermüll, andere

wiederum, insbesondere teure

Spezialinstrumente, sind wieder-

verwendbar. Sie bestehen aus

hochwertigem, rostfreiem Edelstahl

und werden nach jeder Operation

gesichtet, gereinigt und sterilisiert.

Soweit so gut, sollte man meinen

und stellt sich vielleicht eine OP-

Assistenz am Spültisch vor, wie

sie noch schnell nach dem Eingriff

die Instrumente ‚schrubbt‘ und in

einen Sterilisator packt. Tatsache

ist allerdings, dass sich hinter der

Reinigung der Instrumente ein

komplexer, gesetzlich genau vor-

geschriebener und nach DIN-Norm

zertifizierter Prozess verbirgt. Das

Verfahren ist, was Reinigung und

Logistik betrifft, sehr aufwändig.

Der Instrumentenkreislauf

Alle für eine OP vorgehaltenen In-

strumente wandern nach dem Ein-

griff in sogenannte Siebe, in denen

sie vorher im Set steril verpackt

angeliefert wurden. Diese Siebe

kommen nun in Aluminiumcontai-

ner, die verschlossen mit anderen

Containern in einem Transport-

wagen gestapelt werden.

Gegen 13:00 Uhr, wenn die meisten

Operationen in den Krankenhäu-

sern fertig sind, transportiert der

Dienstleister ProServ die verplomb-

ten Transportwagen nach Köln-Eh-

renfeld, ins St. Franziskus-Hospital.

Dort befindet sich die Zentralste-

rilisation (ZSVA). Hier arbeiten 23

Mitarbeiter im Schichtbetrieb rund

um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr,

damit die mittags und nachmittags

angelieferten Instrumente gereinigt,

desinfiziert und steril verpackt am

nächsten Morgen um 5:30 Uhr wie-

der ausgeliefert werden können. Ab

mittags bis zur Auslieferung in den

frühen Morgenstunden herrscht in

der ZSVA Hochbetrieb. Alle Einrich-

tungen des Kölner Cellitinnen-Ver-

bundes, ein weiteres Krankenhaus

und 17 Arztpraxen und Labora-

torien lassen ihre Instrumente in

Ehrenfeld aufbereiten.

Respekt vor dem ‚Kellerkind‘

Zentralsterilisation sorgt für keimfreies OP-Besteck

CellitinnenForum 4/2015

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Medizin | Betreuung