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Geballte Frauen-Power – gleich drei

Schichtleiterinnen sitzen mir zum

Gespräch gegenüber.

Yildirim

(lacht): Ja, wir Frauen trauen

uns was! Wir übernehmen hier, ne-

ben unserem Leiter der ZSVA, Paul

Metten, die volle Verantwortung.

Was gehört zu den Aufgaben einer

Schichtleiterin?

Löhe:

Wir reinigen, desinfizieren,

sortieren, pflegen und verpacken

die Instrumente und Siebe. Da un-

terscheiden sich unsere Aufgaben

nicht von denen der Kollegen. Als

Schichtleiterinnen stellen wir außer-

dem Fotos und Herstellerangaben

neuer oder geliehener Instrumente

in die EDV des Instrumentenma-

nagementsystems ein. Wir leiten

neue Mitarbeiter an, helfen den

Kollegen, wenn diese nicht wissen,

wie ein bestimmtes Instrument auf-

zubereiten ist, und kümmern uns

um die Praktikanten. Kurzum: Un-

sere Augen müssen überall sein.

Rulle:

Außerdem erstellen wir noch

die Dienstpläne, besprechen, wel-

che Schulungen wir und die Kol-

legen besuchen sollten, und sind

telefonisch für die Krankenhäuser

und Laboratorien erreichbar, wenn

Paul Metten nicht da ist.

Das hört sich nach einer ausgefüll-

ten Schicht an?

Rulle:

Stimmt, aber es macht uns

Spaß. Wir sind ein prima Team,

manchmal hart in der Sache, aber

immer herzlich!

Yildirim:

Wir arbeiten gerne zu-

sammen und die Arbeit ist sehr

abwechslungsreich. Für einen

Außenstehenden ist das vielleicht

nicht auf den ersten Blick nachvoll-

ziehbar, aber hier imUntergeschoss

des St. Franziskus-Hospitals, im

teuersten Keller von Ehrenfeld, ist

keine Schicht wie die andere. Neue

Instrumente, kurzfristige Bestellun-

gen aus den Krankenhäusern – wir

sind sehr flexibel.

Löhe:

Die meisten von uns arbeiten

schon sehr lange hier, wir drei bei-

spielsweise seit 2007 beziehungs-

weise 2008. Das schafft Vertrauen

und wir können uns aufeinander

verlassen. Die Arbeit geht hier Hand

in Hand.

Welche Ausbildung muss man ha-

ben, um Schichtleiterin zu werden?

Rulle:

Wir kommen aus unter-

schiedlichen Berufen. Wer hier ar-

beitet, sollte gewissenhaft, flexibel

und bereit sein, Verantwortung zu

übernehmen. Die fachliche Kom-

petenz bringen wir den neuen Mit-

arbeitern bei. Dazu gibt es die Fort-

bildungen in den Fachkundekursen

zum Technischen Sterilisations-

assistenten FK I-III. Als Schichtleiter

benötigt man mindestens die FK II,

besser noch die FK III. Die Kurse

finanziert der Arbeitgeber.

Was benötigt ein Mitarbeiter in Ihrer

ZSVA außerdem?

Yildirim:

Gute Nerven, Verantwor-

tungsgefühl, das Herz am rechten

Fleck und eine Prise Humor kann

auch nicht schaden!

Vielen Dank für das Gespräch!

Was machen eigentlich …?

Selma Yildirim, Maria Rulle und Sonja Löhe, die drei Schichtleiterinnen in

der Zentralsterilisation (ZSVA) im Kölner St. Franziskus-Hospital

v. li.: Sonja Löhe, Maria Rulle und Selma Yildirim

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CellitinnenForum 4/2015

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