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schieht der Neuanfang für jeden

einzelnen Menschen, sie macht

ihn zu einem Kind Gottes, zu einer

Schwester oder zu einem Bruder

Jesu Christi. Die Beziehung zum

Dreifaltigen Gott hilft ihm, die Dun-

kelheit und Sinnlosigkeit dieser Welt

zu überwinden, wobei das Hören

auf Gottes Ruf für jeden Christen

eine lebenslange Aufgabe bleibt.

Nicht von ungefähr wird zumHoch-

fest die Passage aus dem Brief des

Apostels Paulus an die Epheser

gelesen, wo es heißt, dass auch

wir alle erwählt sind „damit wir heilig

und untadelig leben vor Gott; er

hat uns aus Liebe im Voraus dazu

bestimmt, seine Söhne zu werden

durch Jesus Christus und nach

seinem gnädigen Willen zu ihm zu

gelangen, zum Lob seiner herr-

lichen Gnade“ (Eph 1,4 –6). Gott

trägt uns – das Leben unter der

Zusage Gottes hat eine zuversicht-

liche Ausrichtung.

Maria ist offen und bereit für den

einzigartigen Auftrag. Sie nimmt

im Glauben ihre Berufung an. Gott

aber ist es, der in Bewegung setzt,

immer geht von ihm die Initiative

aus. Er beruft jeden Einzelnen in der

ihm gemäßen Weise. Es gilt dem

auf die Spur zu kommen, was damit

für jeden und persönlich gemeint

ist. Das ist einer der Eckpfeiler des

christlichen Menschenbildes, un-

übertroffen ausgedrückt von John

Henry Newman mit den Worten:

„Ich bin berufen, etwas zu tun oder

zu sein, wofür kein anderer berufen

ist; ich habe einen Platz in Gottes

Plan und auf Gottes Erde, den kein

anderer hat.“

Wolfgang Allhorn

Seit 2003 kooperiert die Stiftung

St. Marien-Hospital

mit der Stif-

tung der Cellitinnen zur hl. Maria.

Mittlerweile hält die Hospitalver-

einigung St. Marien 90 Prozent

der Gesellschaftsanteile des ‚Ku-

nibertsklösterchens‘. Das Traditi-

onshaus am Rheinufer hat sich in

diesem Zeitraum stark entwickelt

und verfügt heute über einen über-

regional bekannten und geschätz-

ten Schwerpunkt in der Geriatrie

mit entsprechenden Reha- und

Therapieangeboten.

Die zweite Einrichtung mit dem

Patronatsfest am 8. Dezember ist

in der Seniorenhaus GmbH der

Cellitinnen das

Marienkloster

in Düren-Niederau. Der mehr-

gliedrige Baukomplex des Marien-

klosters vereint das Seniorenhaus

und das Mutterhaus der Cellitin-

nen zur hl. Gertrud unter einem

Dach. Dem weithin sichtbaren,

markanten Backsteinbau fügt sich

harmonisch der 1990 entstandene

Neubau an.

Der Ursprungsbau wurde 1909

von den Dürener Cellitinnen zur hl.

Gertrud als Noviziatshaus eröffnet.

Die ‚Raumnot‘ im angestammten

Mutterhaus an der Dürener Plet-

zergasse, das ein mehr und mehr

anwachsendes Schwesternnovi-

ziat nicht mehr beherbergen konn-

te, führte zu dem Entschluss des

Neubaus an anderer Stelle. Der

Ort Niederau lag in der Nähe des

Lendersdorfer Krankenhauses, in

dem die Novizinnen ausgebildet

wurden. Während beider Welt-

kriege diente das Marienkloster als

Lazarett, in dem sich die Schwes-

tern der Pflege verwundeter Sol-

daten widmeten.

Das alte Mutterhaus in der Pletzer-

gasse wurde durch Bomben zer-

stört und an dieser Stelle nicht

wieder aufgebaut. Den Sitz der

Ordenszentrale übernahm das

Niederauer Marienkloster. Das

Seniorenhaus bietet heute Wohn-

raum für insgesamt 105 Senioren

in vollstationärer und Kurzzeit-

pflege.

CellitinnenForum 4/2015

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