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NEWS

3 / 2016

Und so darf oder muss man nun wohl erwarten, dass nach dem

Verlauf des ersten Halbjahres 2016, die ETF- und Mischfonds-

wellen eine Fortsetzung erfahren und nach der Verdoppelung

vieler Goldminenaktien entsprechend basierte Investmentlö-

sungen wieder in Mode kommen (wie schon in einer früheren

Welle, die dann brach). Andere Bereiche wie z.B. Finanzwerte

und Versorger bleiben hingegen so lange Ladenhüter, bis ihre

"Saure-Gurken-Zeit" der Masse der Marktteilnehmer wieder

überstanden zu sein scheint.

Die Frage, ob es besser ist, sich an der Börse breit diversifiziert in

den Wind zu stellen und alles auf sich zukommen zu lassen, den

Gewinnen hinterherzulaufen oder ihnen entgegenzugehen, bleibt

auch weiterhin von jedem Berater oder Anleger selbst zu beant-

worten. Diese Antwort entscheidet wesentlich mit über den Erfolg

der Anlage, sollte aber auch nicht überbewertet werden. Schließ-

lich hängt sie auch von der Art der Umsetzung der gewählten

Strategien ab. Diversifikation, Trendfolge, Antizyklik - für alle drei

Vorgehensweisen ließen sich positive und negative praktische

Beispiele anführen.

Eines kann man dessen ungeachtet heute schon als "Fonds-Gra-

phologe" annehmen: Die Handschrift der Berater und Anleger wird

in den kommenden Jahren weiterhin vor allem von drei Parametern

geprägt: vom Kostenbewusstsein, vom Wunsch nach fremdbe-

stimmten, um nicht zu sagen auf Kompetenz oder Automatismen

basierenden Full-Service-Lösungen und von der Regulierung, die

angesichts der Haftungsrisiken und Dokumentationsaufwände

pflegeleichte Buy-and-Hold-Investments nahelegt. Das kann ein gu-

ter Weg sein, muss es indes nicht zwingend. Eine Entscheidung

grundsätzlicher Art, weg von Fest- und Tagesgeldern, hin zur Fonds-

anlage, die schon systemimmanent Risikostreuung bietet, darf da-

von unberührt auch weiterhin schon einmal als hilfreicher Schritt

für eine in Zukunft erfolgreiche Kapitalanlage angesehen werden.

ROLF KRAHE MEINT:

Jan und Julia im Wertpapierdepot. Kevin allein zu Haus –

im Tresor. Wer hätte gedacht, dass es Fälle gibt, wo man

vom Namen der Anlagealternative auf den Zeitpunkt der

Depoteröffnung schließen kann. Nicht falsch verstehen!

Das Ergebnis der Anlage muss deshalb nicht schlecht sein!

Doch regelmäßige, gut geplante Gespräche über die Depot-

bestandteile, die Ergebnisse, die Anlageziele und das aktu-

elle Kapitalmarktumfeld machen Sinn. Man stelle sich ein

Gespräch im Jahr 2026 vor: „Weißt Du noch. Damals. Eine

zehnjährige Bundesanleihe mit „Null-Rendite“!“ „Warum

haben wir damals nichts getan?“ Evolution statt Revolution

ist angesagt. Mit der Zeit gehen, am Fortschritt teilhaben –

auch bei der Geldanlage ergibt das Sinn.

© Tomasz Zajda – Fotolia.com