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Schweizer Gemeinde 5/14
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Landschaft im
Siedlungsraum
Die Sorge um den Erhalt der landschaft-
lichen Reize hat in der Schweiz den
Boden für die Verschärfung der Raum-
planung geebnet. Im Grundsatz laufen
die eingeleiteten Massnahmen darauf
hinaus, das bestehende Siedlungsge-
biet baulich zu verdichten und dadurch
auf die Bebauung des übrigen Landes
weitestmöglich zu verzichten. Nun hebt
aber just einer denWarnfinger, der prin-
zipiell einVerfechter dieser Strategie ist:
HansWeiss, als seinerzeitiger erster Ge-
schäftsführer der gleichnamigen Stif-
tung und Doyen des schweizerischen
Landschaftsschutzes. «Im Städte- oder
Siedlungsbau werden landschaftliche
Aspekte kaum berücksichtigt, das ist ein
Fehler», sagt er mit Blick darauf, dass
der Druck auf das Siedlungsgebiet zu-
nimmt. «Dabei gilt es innerhalb des be-
bauten Raums erst recht, landschaftli-
che Qualitäten zu schützen oder zu
schaffen. Ein Landschaftsbild gibt es
überall – nicht nur dort, wo nichts ge-
baut ist, wie viele irrtümlich meinen.»
Quelle:
Neue Zürcher Zeitung NZZ
Erscheinungsdatum:
10. April 2014, Seite 11
Marschhalt
verlangt
Der Thurgauer Regierungs-
rat Jakob Stark wehrt sich
namens der nationalen
Baudirektorenkonferenz ge-
gen eine weitere Revision
des Raumplanungsgeset-
zes. Zuerst soll die be-
schlossene Änderung um-
gesetzt werden. Erst letzte
Woche hat der Bundesrat
das Raumplanungsgesetz
und die dazugehörige Ver-
ordnung auf den 1. Mai in
Kraft gesetzt. Schon im
Juni will er eine weitere Re-
vision in die Vernehmlas-
sung schicken; es geht um
eine eigentliche Totalrevi-
sion, inbegriffen Anpas-
sungen an die Energie-
wende und Bauten ausser-
halb der Bauzonen. Den
Kantonen, dem Schweizeri-
schen Städteverband und
dem Schweizerischen Ge-
meindeverband geht das
zu schnell. In einem gemeinsamen Brief
an Bundesrätin Doris Leuthard fordern
sie eine vorläufige Sistierung der Ver-
nehmlassung. Das Fuder werde überla-
den, sagte der Präsident der Bau- und
Umweltdirektorenkonferenz gegenüber
Radio SRF.
Quelle:
Thurgauer Zeitung,
St. GallerTagblatt
Erscheinungsdatum:
9. April 2014
Wir wollen gegen
innen wachsen
«Um die Frage, was wo gebaut werden
darf, geht es in der Ortsplanungsrevi-
sion in Uetendorf. Sie, Albert Rösti, ge-
wichten die Gemeindeautonomie sehr
hoch und ebenso das Recht der Ge-
meinden, sich räumlich zu entwickeln.
Die Einzonung von Bauland geht aber
fast immer auf Kosten des Kulturlan-
des. Das muss Ihnen als Bauernsohn
doch weh tun.»
«Politik ist oft eine Frage der Güterab-
wägung und ein Spagat zwischen zwei
entgegengesetzten Positionen. Was die
Ortsplanungsrevision betrifft, sind wir
im Gemeinderat überzeugt, dass wir
den Spagat meistern werden. Wir wol-
len die Bauzonen möglichst nicht an den
Siedlungsrändern vergrössern, son-
dern gegen innen wachsen. So haben
wir beispielsweise im Dorfkern noch
Potenzial zur inneren Verdichtung. Das
Problem, das sich nicht nur in Uetendorf
stellt: Wenn kein neuer Wohnraum ge-
schaffen wird, nimmt die Zahl der Ein-
wohner mittelfristig ab, weil das Bedürf-
nis nach Wohnfläche steigt. Die Folge:
Die Gemeinde verliert Steuereinnah-
men.»
Quelle:
Interview mit Albert Rösti (SVP) im
ThunerTagblatt
Erscheinungsdatum:
10. April 2014
Mehr Zersiedelung
wegen S-Bahn?
Der Zürcher Verkehrsverbund will die
Kapazität des S-Bahn-Netzes langfristig
erhöhen. Im Kanton Zürich käme es da-
durch kaum zu einer stärkeren Zersiede-
lung. Spürbarer wären die Folgen in den
Nachbarkantonen mit weniger restrikti-
ven Raumplanungsgesetzen, wie eine
Studie der ETH Lausanne zeigt. (...) Das
Bundesamt für Verkehr hat die EPFL be-
auftragt, zu klären, ob Stadtbewohner
dazu verleitet werden, weiter weg zu
ziehen, wenn sich die Fahrzeit von der
Peripherie ins Zentrum verkürzt. Oder
anders ausgedrückt, ob eine bessere Er-
schliessung mit dem öffentlichen Ver-
kehr die Zersiedelung fördert.
Die Studiengemeinschaft für Raumpla-
nung (CEAT) hat die Auswirkungen des
S-Bahn-Projekts für das Jahr 2030 un-
tersucht und einen signifikanten, aber
sehr geringen Zusammenhang zwi-
schen räumlichen Auswirkungen für
den Kanton Zürich und der Verbesse-
rung des öffentlichen Verkehrs festge-
stellt, wie es in der Mitteilung heisst. (...)
Das bessere S-Bahn-Angebot werde
sich eher durch eine räumliche Vertei-
lung des Bevölkerungswachstums aus-
wirken, als tatsächlich die Struktur des
Raumes verändern. Dafür gebe es zwei
Gründe: Zum einen sei die raumplaneri-
sche Entwicklung im Kanton Zürich
durch den kantonalen Richtplan mit
Festlegungen undWachstumsgeschwin-
digkeit der Bauzonen stark einge-
schränkt. Zum Zweiten führe ein besse-
res öV-Angebot nicht nur zu einer Verla-
gerung der Siedlungsentwicklung in die
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