Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  38 / 60 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 38 / 60 Next Page
Page Background

RUBRIK

36

Schweizer Gemeinde 5/14

RUBRIK

Landschaft im

Siedlungsraum

Die Sorge um den Erhalt der landschaft-

lichen Reize hat in der Schweiz den

Boden für die Verschärfung der Raum-

planung geebnet. Im Grundsatz laufen

die eingeleiteten Massnahmen darauf

hinaus, das bestehende Siedlungsge-

biet baulich zu verdichten und dadurch

auf die Bebauung des übrigen Landes

weitestmöglich zu verzichten. Nun hebt

aber just einer denWarnfinger, der prin-

zipiell einVerfechter dieser Strategie ist:

HansWeiss, als seinerzeitiger erster Ge-

schäftsführer der gleichnamigen Stif-

tung und Doyen des schweizerischen

Landschaftsschutzes. «Im Städte- oder

Siedlungsbau werden landschaftliche

Aspekte kaum berücksichtigt, das ist ein

Fehler», sagt er mit Blick darauf, dass

der Druck auf das Siedlungsgebiet zu-

nimmt. «Dabei gilt es innerhalb des be-

bauten Raums erst recht, landschaftli-

che Qualitäten zu schützen oder zu

schaffen. Ein Landschaftsbild gibt es

überall – nicht nur dort, wo nichts ge-

baut ist, wie viele irrtümlich meinen.»

Quelle:

Neue Zürcher Zeitung NZZ

Erscheinungsdatum:

10. April 2014, Seite 11

Marschhalt

verlangt

Der Thurgauer Regierungs-

rat Jakob Stark wehrt sich

namens der nationalen

Baudirektorenkonferenz ge-

gen eine weitere Revision

des Raumplanungsgeset-

zes. Zuerst soll die be-

schlossene Änderung um-

gesetzt werden. Erst letzte

Woche hat der Bundesrat

das Raumplanungsgesetz

und die dazugehörige Ver-

ordnung auf den 1. Mai in

Kraft gesetzt. Schon im

Juni will er eine weitere Re-

vision in die Vernehmlas-

sung schicken; es geht um

eine eigentliche Totalrevi-

sion, inbegriffen Anpas-

sungen an die Energie-

wende und Bauten ausser-

halb der Bauzonen. Den

Kantonen, dem Schweizeri-

schen Städteverband und

dem Schweizerischen Ge-

meindeverband geht das

zu schnell. In einem gemeinsamen Brief

an Bundesrätin Doris Leuthard fordern

sie eine vorläufige Sistierung der Ver-

nehmlassung. Das Fuder werde überla-

den, sagte der Präsident der Bau- und

Umweltdirektorenkonferenz gegenüber

Radio SRF.

Quelle:

Thurgauer Zeitung,

St. GallerTagblatt

Erscheinungsdatum:

9. April 2014

Wir wollen gegen

innen wachsen

«Um die Frage, was wo gebaut werden

darf, geht es in der Ortsplanungsrevi-

sion in Uetendorf. Sie, Albert Rösti, ge-

wichten die Gemeindeautonomie sehr

hoch und ebenso das Recht der Ge-

meinden, sich räumlich zu entwickeln.

Die Einzonung von Bauland geht aber

fast immer auf Kosten des Kulturlan-

des. Das muss Ihnen als Bauernsohn

doch weh tun.»

«Politik ist oft eine Frage der Güterab-

wägung und ein Spagat zwischen zwei

entgegengesetzten Positionen. Was die

Ortsplanungsrevision betrifft, sind wir

im Gemeinderat überzeugt, dass wir

den Spagat meistern werden. Wir wol-

len die Bauzonen möglichst nicht an den

Siedlungsrändern vergrössern, son-

dern gegen innen wachsen. So haben

wir beispielsweise im Dorfkern noch

Potenzial zur inneren Verdichtung. Das

Problem, das sich nicht nur in Uetendorf

stellt: Wenn kein neuer Wohnraum ge-

schaffen wird, nimmt die Zahl der Ein-

wohner mittelfristig ab, weil das Bedürf-

nis nach Wohnfläche steigt. Die Folge:

Die Gemeinde verliert Steuereinnah-

men.»

Quelle:

Interview mit Albert Rösti (SVP) im

ThunerTagblatt

Erscheinungsdatum:

10. April 2014

Mehr Zersiedelung

wegen S-Bahn?

Der Zürcher Verkehrsverbund will die

Kapazität des S-Bahn-Netzes langfristig

erhöhen. Im Kanton Zürich käme es da-

durch kaum zu einer stärkeren Zersiede-

lung. Spürbarer wären die Folgen in den

Nachbarkantonen mit weniger restrikti-

ven Raumplanungsgesetzen, wie eine

Studie der ETH Lausanne zeigt. (...) Das

Bundesamt für Verkehr hat die EPFL be-

auftragt, zu klären, ob Stadtbewohner

dazu verleitet werden, weiter weg zu

ziehen, wenn sich die Fahrzeit von der

Peripherie ins Zentrum verkürzt. Oder

anders ausgedrückt, ob eine bessere Er-

schliessung mit dem öffentlichen Ver-

kehr die Zersiedelung fördert.

Die Studiengemeinschaft für Raumpla-

nung (CEAT) hat die Auswirkungen des

S-Bahn-Projekts für das Jahr 2030 un-

tersucht und einen signifikanten, aber

sehr geringen Zusammenhang zwi-

schen räumlichen Auswirkungen für

den Kanton Zürich und der Verbesse-

rung des öffentlichen Verkehrs festge-

stellt, wie es in der Mitteilung heisst. (...)

Das bessere S-Bahn-Angebot werde

sich eher durch eine räumliche Vertei-

lung des Bevölkerungswachstums aus-

wirken, als tatsächlich die Struktur des

Raumes verändern. Dafür gebe es zwei

Gründe: Zum einen sei die raumplaneri-

sche Entwicklung im Kanton Zürich

durch den kantonalen Richtplan mit

Festlegungen undWachstumsgeschwin-

digkeit der Bauzonen stark einge-

schränkt. Zum Zweiten führe ein besse-

res öV-Angebot nicht nur zu einer Verla-

gerung der Siedlungsentwicklung in die

PRESSESPIEGEL

PRESSESPIEGEL