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Schweizer Gemeinde 5/14

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SIEDLUNGSENTWICKLUNG

nutzten Reserven. Auf diese Weise kön-

nen ausserdem attraktive Landschaften

und Landwirtschaftsraum vor Überbau-

ungen geschützt werden. Es ist deshalb

wichtig zu wissen, welche Reserven für

die Innenentwicklung vorhanden sind.

Zudem gilt es, die richtigen Strategien zu

wählen und die entsprechenden Mass-

nahmen in die Wege zu leiten. Eine sys-

tematische Identifizierung und Bewer-

tung der Reserven findet in vielen Ge-

meinden noch nicht statt. Für die Aus-

arbeitung einer Strategie zur Förderung

der Innenentwicklung gibt es jedoch Hil-

festellungen.

Zyklischer Prozess

in vier Phasen

Siedlungsentwicklung nach innen ist

vor allem dann erfolgreich, wenn sie als

zyklischer Prozess verstanden wird.Will

Ungenutzte oder untergenutzte

Reserven aktivieren

Durch die primäre Entwicklung von Frei-

flächen am Siedlungsrand wie sie in der

Vergangenheit in vielen Gemeinden er-

folgte, ergibt sich nicht selten eine un-

günstige Dichteverteilung zwischen Orts-

kern und Siedlungsrand. Es entwickeln

sich Siedlungen abseits bestehender

Versorgungsmöglichkeiten und Infra-

strukturen sozialer, technischer und

verkehrlicher Art. Siedlungsentwicklung

nach innen findet heute zwar statt. Aller-

dings beschränkt sie sich auf wenige,

bestens erschlossene, gut vermarktbare

und zentrale Lagen.

Was also lässt sich tun, um Ortskerne

und Wohnquartiere aufzuwerten und

bestehende Infrastrukturen besser aus-

zulasten? Eine Möglichkeit ist die Akti-

vierung von ungenutzten oder unterge-

Die Gemeinden in der Schweiz wachsen

nicht nur in Bezug auf die Einwohner-

zahlen und die Arbeitsplätze, sondern

auch in der Fläche. Um Zersiedlung und

Flächenbrauch zu minimieren, gilt es,

innere Reserven zu nutzen – nicht erst

seit der Revision des Raumplanungsge-

setzes. Viele Gemeinden stecken je-

doch in einem Dilemma: Sie verfügen

über Flächenreserven am Siedlungs-

rand, während ihre Reserven im Kern-

bereich blockiert sind. Nicht selten bleibt

so der Vorsatz «Innen- vor Aussenent-

wicklung» auf der Strecke – mit den be-

kannten Nebeneffekten wie diffuse

Stadträume, teure Erschliessung und

ein weiterhin hoher Flächenverbrauch.

Für die Gemeinden gilt es, die Initiative

zu ergreifen, um eine qualitativ überzeu-

gende Siedlungsentwicklung nach in-

nen umzusetzen.

Dichte gestalten,

Qualität erhalten

Die Identifizierung und Bewertung der inneren Reserven ist die Grundlage für eine überzeugende

Siedlungsentwicklung nach innen. Dabei gilt es, neben den quantitativen auch qualitative Kriterien

zu berücksichtigen. Und: Eine gute Strategie wertet Quartiere massgeschneidert auf.

Mit dem Ergänzungsbau wird gleichzeitig dasWohnumfeld aufgewertet.

Bilder: Ernst Basler + Partner