den – fördernd respektive regulierend –,
um eine attraktive und kompakte Sied-
lungsentwicklung anzustreben.
Teilräumliche Entwicklungsstrategien
und kommunale Gesamtstrategie
Siedlungsentwicklung nach innen kann
auf unterschiedlichen Wegen realisiert
werden. Die ortsspezifischen Rahmen-
bedingungen für die Planung und Um-
setzung müssen berücksichtigt werden.
Ein- und Mehrfamilienhausgebiete oder
Gewerbegebiete bedürfen unterschied-
licher Herangehensweisen. Vom behut-
samen Umgang mit bestehenden Struk-
turen – unter Erhalt von Identität und
Stadtbild – bis hin zur Neuentwicklung
auf bislang unbebauten Flächen besteht
jedoch ein breites Spektrum an mögli-
chen Entwicklungsstrategien. Die Ge-
meinde ist gefordert, Entwicklungsstra-
tegien zu formulieren, welche die indivi-
duellen Qualitäten ihrer Quartiere be-
rücksichtigen. Diese Strategien können
sich in ihren Anwendungssituationen
sowie in ihrerWirkung auf das Ortsbild,
die Nutzungsmischung oder die quanti-
tative Entwicklung unterscheiden. Mög-
lich ist beispielsweise eine Differenzie-
rung nach den Ansätzen Bewahren/Er-
neuern, Weiterentwickeln, Umstruktu-
rieren und Neuentwickeln.
Das Zusammenspiel der einzelnen, die
Quartiere betreffenden Ansätze führt
schliesslich zu einem Entwurf eines die
ganze Gemeinde betreffenden Strate-
gieplans. Weil die Entwicklungsstrate-
gien jeweils aus den Quartieren her-
geleitet wurden, ist es notwendig, die
Entwicklungsvorstellungen gesamtkom-
munal abzustimmen. Der Strategieplan
bildet einen langfristigen Orientierungs-
rahmen für die Siedlungsentwicklung.
Priorisieren und aktiv
mitgestalten
Ein Strategieplan zeigt das Spektrum an
Entwicklungsmöglichkeiten für die je-
weilige Gemeinde auf. Aufgrund be-
grenzter Ressourcen können oft nicht
alle Strategien gleichzeitig umgesetzt
werden. Es müssen kurz-, mittel- und
langfristige Prioritäten für die Entwick-
lung gesetzt werden. Das Priorisieren
von Quartieren ist eine zentrale Voraus-
setzung, um die wichtigsten Projekte
der Gemeindeentwicklung rasch umset-
zen zu können.
Die Umsetzung der Gesamtstrategie ist
zudem wesentlich davon abhängig,
welche Planungs- und Umsetzungsin-
strumente eingesetzt werden. Zur Ver-
fügung steht ein breites Set an formel-
len wie informellen Instrumenten. Die
Wahl der richtigen Instrumente hängt
dabei von den jeweiligen Planungs-
zielen ab. Generell kann man hierbei
zwischen einer eher politisch-kommu-
nikativen und einer eher planerisch-
konzeptionellen Ausrichtung unter-
scheiden. Während z.B. Leitbilder und
Masterpläne dazu dienen können, Ent-
wicklungsvisionen zu generieren und
die Öffentlichkeit und Politik in Pla-
nungsprozesse zu integrieren, stellen
z.B. sogenannte Landumlegungsver-
fahren ein streng formalisiertes Ver-
fahren dar, um raumplanerische und
grundeigentümerverbindliche Voraus-
setzungen zur Umsetzung eines Projek-
tes zu schaffen.
Eine Strategie zur Siedlungsentwick-
lung nach innen sollte möglichst früh
Eingang in die Planungen der Ge-
meinde finden. Nur dann kann sie als
Orientierungsrahmen für nachfolgende
Gemeindeplanungen wirken.
Magnus Gocke und Andrea Meier, Ernst
Basler + Partner
Informationen:
www.raumplus.ethz.ch www.rawi.lu.ch/themen/siedlungsentwicklung www.ebp.chSIEDLUNGSENTWICKLUNG