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dem Patienten die Diskrepanz zwischen

seinen Wünschen und seinem Verhalten

auf, die ihn im Ergebnis von seinen Zielen

weg führt (Wie könnte Ihr Leben ausse-

hen, wenn...? Was ist alles möglich, nach-

dem ? Was spricht dafür, XYZ zu tun/

probieren/wieder aufzunehmen?). Dann

erwecke ich seine Aufmerksamkeit für die

ihm gegebenen Möglichkeiten aufs Neue

und kann ihm bei der Zielsetzung helfen.

Wenn er überhaupt noch Hilfe nötig hat

und nicht schon selbst aufgrund von ge-

gebenen Informationen Ziele stecken und

verfolgen kann. Auch hier ist das Maß an

Zurückhaltung bzw. aktiver Hilfestellung

abhängig von der gelebten Selbständig-

keit des Patienten, seinen zugänglichen

Fähigkeiten und seiner aktuelle Phase im

Prozess der Entwicklung. Bildlich gespro-

chen: Wir wollen niemandem über die

Straße helfen, der dazu selbst in der Lage

ist oder aus aktuell guten Gründen nicht

hinüber möchte.

Wenn der Patient in den Widerstand

geht, gehen wir mit. Was soll das heißen?

Wiederkehrende Widerstände auf Seiten

des Patienten zeigen an, dass es eine von

uns noch nicht wahrgenommene oder

nicht ausreichend bearbeitete „Baustel-

le“ gibt. Die gute Nachricht ist dabei, dass

Widerstand immer ein „Therapeutenpro-

blem“ und damit unser Problem ist und

dass es zahlreiche Lösungsansätze gibt.

Im Zweifel besinnen Sie sich als erstes dar-

auf, dass sie den Ist-Zustand des Patienten

würdigen, Respekt vor seiner Autonomie

haben und keinen Zwang ausüben wollen.

Entwicklung von Change Talk in zwei

Stufen

Als Vorbereitung sensibilisieren wir un-

sere Ohren für die Äußerungen des Pati-

enten über seine Träume und Ziele und

DREI ZENTRALE

KOMMUNIKATIONSSTILE:

Folgen

Geleiten

Lenken

DREI ZENTRALE

KOMMUNIKATIONSFERTIGKEITEN:

Zuhören

Fragen

Informieren

Medikationsprozess

Leid des Patienten erkennen / erahnen

Gespräch suchen: kollaborativ, evokativ, Autonomie respektierend

Fortschritte im

Medikationsprozess

R

esist!

U

nderstand

L

isten

E

mpower

respektieren

zuhören

fragen

informieren

geleitendes

Gespräch

Motive pro

Veränderung

Change

Talk

D

esire

A

bility

R

eason

N

eed

Wunsch

Grund

Fähigkeit

Bedürfnis

Selbstver-

pflichtung

des

Patienten

Schritte

einleiten

ABBILDUNG 4:

Medikationsprozesse gelingen am ehesten, wenn Patienten sich aus

freien Stücken und auf Basis ihrer eigenen Wertvorstellungen und Wünsche (

DARN

)

für eine Verhaltensänderung entscheiden. Apotheker können Patienten durch den gelei-

tenden Gesprächsstil, basierend auf den vier

RULE

-Methoden, bei der Entwicklung von

Veränderungsmotivation (

Change-Talk

und Selbstverpflichtung) unterstützen. Resul-

tat: Patienten mit überwundenen Ambivalenzen haben ein offeneres Ohr für konkrete

Argumente und Beratung bzw. Information zum jeweiligen Medikament.

Patient in Ambivalenz,

mit Leidensdruck,

noch grundmotiviert

STARTEN

Folgen: ungelöste Widerstände, persistente Ambivalenz

oder gar Auslebung der Contra-Position

Fehlende Begleitung beschädigt den Therapiezugang oder

die Adhärenz, lässt ABP unlösbar erscheinen - erzeugt

Vertrauensverluste und belastete Kommunikation

unheilsame

Entwicklung

Universallösung ohne

individuelle Anpassung

Kraftsparendes

Patentrezept

Die 1. Enttäuschung

gelöste Widerstände

konstruktiver Umgang mit der eigenen

Ambivalenz

wachsende Offenheit für eine Intervention

Tendenz in Richtung der Pro-Seite

Adhärenz wird entwickelt / stabilisiert

ZIELEN

näher kommen

MI

individueller Weg,

eigenes Tempo,

gehen aus innerem

Antrieb

ABBILDUNG 5:

Individuelle Wege finden, statt mit ungeeigneten Patentrezepten früh-

zeitig zu scheitern. Kontinuität und geleitendes Nachjustieren ermöglicht die situations-

gerechte Annäherung an die eigenen Ziele.

AKWL Fortbildung Aktuell – Das Journal / 

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CHRISTINE WEBER / CHRISTIAN SCHULZ