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Per ‚Powervote‘ erfolgte auch die

Befragung von insgesamt 610

Mitarbeitern. Damit wurde eine

Beteiligungsquote in Höhe von 38

Prozent erzielt. „Auch hier musste

die Art der Methode sorgfältig aus-

gewählt werden, um beispielsweise

die Anonymität aller Mitarbeiter zu

gewährleisten“, weiß Hanrath-Kem-

per. „Denn die Seniorenhausleiter

sind an ungeschönten Antworten

interessiert, auch wenn diese ein-

mal schmerzhaft sein sollten. Aber

ehrliche Rückmeldungen erhalten

wir nur, wenn sich jeder unbefangen

äußern kann.“

Beobachtung von

Arbeitsablaufsprozessen

Ein weiterer Bestandteil der über

mehrere Wochen hinweg durch-

geführten ausführlich angelegten

Studie war die sogenannte nicht-

teilnehmende Beobachtung. Dabei

wurden Beobachtungen der Ar-

beitsablaufprozesse in den Wohn-

bereichen der Seniorenhäuser no-

tiert und im Anschluss analysiert.

„Es dürfen keine Kommentare oder

Verbesserungsvorschläge gemacht

werden“, betont die Qualitäts-

managerin. „Die Anwesenheit soll

nicht zu einer direkten Verhaltens-

veränderung führen. Vielmehr sind

die Beobachter zunächst stumme

Zeugen. Erst nach Auswertung

aller Ergebnisse können Schlüsse

gezogen werden, wo wir mit Ver-

besserungen ansetzen: Müssen wir

Schulungen durchführen, Schnitt-

stellen optimieren oder Prozesse

verändern? Somit liegt der Erkennt-

nisgewinn nicht in der Betrachtung

des Einzelfalls, sondern in der

Häufung bestimmter Aktionen oder

Handlungen, denen wir durch An-

leitungen oder organisatorische

Umstrukturierungen begegnen

müssen.“

Für die erhobenen Daten wurden im

Vorfeld Gewichtungsfaktoren de-

finiert, die dabei helfen, relevante

Faktoren in den Kernprozessen

hervorzuheben. So können bei-

spielsweise gute Noten für die

wirtschaftliche Transparenz nicht

schlechte Noten bei der Betreuung

ausgleichen. Alle Daten wurden zu-

dem anonymisiert und nach aktuel-

lem Datenschutzrecht gesichert.

Die Bearbeitung erfolgte mit der

anerkannten Statistik- und Analyse-

Software SPSS.

Stärken und Schwächen

aufzeigen

Zwei Monate nach Abschluss der

Studie hat jedes Seniorenhaus eine

erste Auswertung erhalten, die die

Stärken und Schwächen aufzeigt.

„Auf dieser Grundlage lassen sich

Verbesserungen zumBeispiel in der

Organisation und Prozesssteue-

rung vornehmen“, konstatiert Ge-

schäftsführerin Kirsch.

Mit der gleichen Untersuchungs-

methode – jedoch damals aus-

schließlich in der Papiervariante –

hatte die Seniorenhaus GmbH

bereits in den Jahren 2009/2010

eine umfangreiche Zufrieden-

heitserhebung durchgeführt. „Die

spannende Aufgabe liegt nun vor

uns, die damalige Studie mit den

Ergebnissen der aktuellen Studie in

Abgleich zu bringen“, sagt die Ge-

schäftsführerin. „Dies wird im ersten

Quartal 2016 erfolgen.“ Im Jahr

2018 soll die Befragung mit gleicher

Methodik wiederholt werden. Bis

dahin bleibt viel zu tun. „Auch wenn

unsere Häuser durchweg gute No-

ten erhalten haben, können wir uns

darauf heute nicht ausruhen“, gibt

Kirsch zu bedenken.

Über die Ergebnisse imDetail sowie

die Konsequenzen werden wir in

einer der nächsten Ausgaben des

CellitinnenForum berichten.

CellitinnenForum 1/2016

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