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spieler Christoph Maria Herbst,

der das Projekt schon seit vielen

Jahren als Künstler unterstützt. Als

Wahlkölner aus dem Agnesviertel

regte er an, es in Kölns zweitgröß-

ter Kirche, St. Agnes, zu insze-

nieren. Herbst war es auch, der

seine Schauspielerkollegin Annette

Frier überzeugte, sich als ‚kölsches

Mädchen‘ zu beteiligen. Ebenfalls

exklusiv für Köln dabei waren als

Chor die Kölner Kurrende und der

Jazztrompeter Peter Protschka.

Und ein echtes Highlight aus Sicht

des Kölner Publikums war ganz si-

cher der Auftritt der Karnevalsband

‚Die Räuber‘, die mit ihrem Klassi-

ker ‚et Trömmelche‘ das Publikum

begeisterte.

Köln muss bunt bleiben

Die Geschichte des Hospizbe-

wohners, der sich die Musik aus

dem Kölner Karneval gewünscht

hatte, wurde wunderbar pointiert

vorgetragen von Christoph Maria

Herbst: Ein nachdrücklicher, aber

auch augenzwinkernder Appell des

Verstorbenen an alle Kölner, sich

ihre Weltoffenheit zu bewahren,

auch in Zeiten rechtspopulistischer

Parteien und von Flüchtlingskrisen,

der mit den Worten schloss: „Köln

muss bunt bleiben“. Ein weiteres

Statement für die schöne Dom-

stadt hinterließ ein anderer Kölner

Bewohner, der als großer Fan von

Frank Sinatra immer davon träum-

te, einmal ‚My Way‘ im Duett mit

dem Weltstar singen zu dürfen –

allerdings auf Kölsch. Leider re-

agierte Sinatra nie auf die Anfragen

des Fans. Aber die ‚letzten Lieder‘

machten es doch möglich: Der

Mann sang seine kölsche Version

im Hospiz für Stefan Weiller, der

die Interpretation mit dem Handy

mitschnitt. Für das Konzert mischte

er die Aufnahme dann mit dem

Original von Sinatra. Heraus kam

dabei ein erheiternder, gleichzeitig

aber auch sehr bewegender Mo-

ment für die Zuhörer.

Lachen, Weinen, Stille

Augenblicke, in denen Lachen und

Weinen eng beieinander lagen, gab

es viele an diesem Abend in der Ag-

neskirche. Die ergreifende Erzäh-

lung von der kleinen Mina aus dem

Kinderhospiz, die versuchte, ihren

Vater zu trösten, wurde begleitet

von der Melodie einer Spieluhr. Eine

türkischstämmige Hospizbewoh-

nerin wollte den Zuhörern nicht die

traditionelle türkisch-arabische Mu-

sik zumuten, die sie selber schon

als Kind ganz furchtbar fand. Statt-

dessen wünschte sie sich moder-

Initiator Stefan Weiller mit Künstlerinnen

Die k lsche Band ,Räuber‘

CellitinnenForum 1/2018

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Idee | Einsatz