Previous Page  43 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 43 / 68 Next Page
Page Background

Es war genau diese Spannung am

Ende eines Konzerts: Wenn der

letzte Ton verklingt und alle, sowohl

Sänger als auch Konzertbesucher,

atemlos dem hinterher lauschen,

was sie da gerade gemeinsam er-

lebt haben, ehe sich die erste Hand

zum Applaus wagt.

Unter dem Motiv ‚Best beloved

night – Stimme und Stille, Ruhe und

Ruf‘ hatte der Kammerchor der Köl-

ner Hochschulgemeinde ‚fiat ars‘

Mitte Dezember eine gute Stunde

lang die Bewohner aus den Häusern

der Seniorenhaus GmbH der Celli-

tinnen zur hl. Maria auf den Weg zur

Krippe eingestimmt. Gemäß dem

Jesaja-Wort „Das Volk, das imDun-

kel lebt, sieht ein helles Licht“ setzte

das über 30-köpfige Ensemble die

starken Bilder adventlicher Verhei-

ßung in Gesang um, teils vier- oder

achtstimmig; Enthusiasten wollen

gar zwölf Stimmen herausgehört

haben. Dabei bot die Gruppe um

Chorleiter Jonas Dickopf geistliche

Chormusik aller Epochen, wobei

der Schwerpunkt auf zeitgenös-

sischen Kompositionen lag. Was

musikalisch zunächst ungewohnt

für die Besucher war, faszinierte

im Konzertverlauf alle Zuhörer, die

teils mit angehaltenem Atem den

Chorstücken folgten und bei be-

kannten Themen wie ‚Es kommt ein

Schiff geladen‘ oder ‚Macht hoch

die Tür‘ leise mitsangen. Auch die

zeitgenössischen Stücke wie ‚Si-

lence‘ von Mike Sheppard oder ‚Il

solfeggio‘ von Arvo Pärt nahmen

die adventliche Stimmung auf.

Faszinierend für manche Zuhörer,

dass der mehrstimmige Gesang

eine weite Klangfülle transportier-

te: „Aber ich habe doch die Orgel

gehört! Wo war denn die Orgel?

Haben die das alles nur mit den

Stimmen gemacht?“

Die Mutterhauskapelle des Klosters

der Cellitinnen zur hl. Maria war

voll besetzt. Aus Vilich, Nideggen,

Düren, Hersel, Bonn und Lindenthal

waren Bewohner und Mieter der

Seniorenhäuser mit Bussen gekom-

men, um die Stimmen zu genießen

und sich von ihnen berühren zu

lassen. Auf der Empore verfolgten

auch die Cellitinnen-Schwestern

aus demMutterhaus sowie Diakon

Wolfgang Allhorn gebannt die musi-

kalische Darbietung. Zum Schluss

gab es für die Zuhörer kein Halten

mehr. Eine Bewohnerin ließ es sich

nicht nehmen, den Chorsängern

persönlich Rosen zu überreichen.

Sabine Stier von der Stiftung der

Cellitinnen zur hl. Maria dankte

im Namen aller dem Chor für den

außergewöhnlichen künstlerischen

Auftritt und dem Stiftungsvorstand

für die Finanzierung des advent-

lichen Nachmittags.

Im Anschluss genossen Besucher

und Chor Kaffee und Kuchen in der

Cafeteria des Heilig Geist-Kranken-

hauses. Zur Freude aller brachte

‚fiat ars‘ zwei weitere Stücke zu Ge-

hör und verzauberte damit nicht nur

die Senioren, sondern auch Patien-

ten, Angehörige und Mitarbeiter in

der benachbarten Lobby der Klinik.

Chormusik verzauberte Senioren

Begeisterung beim Adventskonzert des K lner Hochschulchors ‚fiat ars‘

CellitinnenForum 1/2018

43

Idee | Einsatz