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die Approbation als eigenständige
Ordensgemeinschaft durch die
Diözese Roermond. Ab 1874 war
man in der Lage, ein neues Mutter-
haus in Koningsbosch, unmittelbar
an der deutsch-niederländischen
Grenze, zu bauen. Dort starb Mut-
ter Serafine am 17. August 1876.
Der Kulturkampf ließ keine Grün-
dungen in Deutschland zu. So
erlebte die 1890 vom Hl. Vater
bestätigte Ordensgemeinschaft in
den Niederlanden Ausbreitung und
Blüte. 1933 begann die Missions-
arbeit in Indonesien.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg
erfolgten Gründungen in Deutsch-
land: Die erste war 1947, bis zur
Schließung 1972, das Marienheim
in Waldfeucht, nahe der Grenze –
50 ‚Gehminuten‘ von Konings-
bosch auf der niederländischen
Seite entfernt. Dann folgte 1948
(bis 2012) Bad Rippoldsau im
Nordschwarzwald. Dort hatte der
Deutsche Caritasverband vom
Land Baden Liegenschaften und
Gebäude des vormaligen Mi-
neral- und Moorbades gepachtet,
um eine Heim- und Heilstätte für
Jugendliche und eine Lungenkur-
anstalt für Flüchtlinge aufzubauen.
Mit großem Engagement widmeten
sich die Schwestern dem Wieder-
aufbau der weitgehend verfallenen
Anlage.
Auch ein Altenheim für Flüchtlinge
entstand im ‚Brunnenhaus‘. Der
1865 erbaute ‚Fürstenbau‘ eröff-
nete 1952 als klinisches Sanatori-
um für Kurgäste. Vier Jahre später
gingen die Gebäude in den Besitz
der Schwestern über, die in den
Folgejahren ihre Wirkungsstätte
planvoll ausbauten: Ein Kurmittel-
haus mit Mineralhallenbad ging in
Betrieb sowie ein Haushaltsschul-
Pensionat für junge Mädchen.
Ab Mitte der 1970er Jahre mussten
aufgrund der sinkenden Schwes-
ternzahlen gesellschaftsrecht-
liche Veränderungen im Interesse
des Kurangebots vorgenommen
werden. 1977 wurde dann ein neu
erbautes Kurzentrum eröffnet, in
dem die Schwestern weiter tätig
waren.
Nachwuchsmangel
Weitere Niederlassungen gab es
zumeist in Verbindung mit örtlichen
sozial-karitativen Trägern in: Tilhove
(Siegkreis) – Müttererholungsheim
(1950–1958); Schloss Allner (Hen-
nef) – Kinderheim (1953 – 1958);
Neuenheerse – Hauswirtschaft
im Kolleg St. Kaspar und Kinder-
garten (1958 – 1964); Freiburg/
Br. – St. Vinzentiushaus – Altenheim
(1959–1995); Hennef-Geistingen –
Haus St. Elisabeth – Altenheim, Re-
gionalleitungs- bzw. Provinzhaus
(1963 – 1975); Broichweiden (seit
1967, seit 1973 Provinzhaus).
Das architektonisch eindrucks-
volle Kloster Koningsbosch wurde
1995 aufgegeben und dient nach
denkmalgerechten Umbauten nun
zu Wohnzwecken. Zwischenzeitlich
hatte das Generalat seinen Sitz im
Sittarder Vorort Windraak. Im Juni
2012 wurde die Generalleitung von
den Niederlanden nach Indonesien
verlegt. Dort sind 130 einheimische
Schwestern der Gemeinschaft auf
drei Inseln des Archipels tätig.
Zwölf Schwestern leben heute im
Broichweidener Klausurgebäude,
das unmittelbar an das Senio-
renhaus Serafine angrenzt. Zum
1. Januar 1997 hatte die Provinz-
leitung dessen Trägerschaft an die
Seniorenhaus GmbH der Celli-
tinnen übertragen. Wie bei vielen
Ordensgemeinschaften war der
Nachwuchsmangel auch für die
Gründungsgenossenschaft aus-
schlaggebend, die Verantwortung
auf einen anderen Träger zu über-
tragen.
Beim Spatenstich für das Schwesternhaus
neben dem Seniorenhaus Serafine
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CellitinnenForum 1/2017
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