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nutzen wir heute das Auto, um
zum Supermarkt oder Restaurant
zu gelangen, wenn wir das Essen
oder die Lebensmittel nicht sogar
bis zur Haustüre geliefert bekom-
men. Körperliche Bewegung ist für
uns keine Frage des Sattseins oder
Hungerns mehr, sondern hängt al-
lein von unserer Motivation und
Eigendisziplin ab.
Es gibt eine Fülle an Sportange-
boten, aus denen wir das für uns
passende auswählen können. Bei
einigen Sportarten empfiehlt es
sich, eine fachgerechte Beratung
und Anleitung hinzuzuziehen. Dies
gilt beispielsweise für körperliche
Aktivitäten, bei denen Hilfsmittel,
wie Rollatoren oder Unterarmgeh-
stützen genutzt werden. Auch die
Fortbewegung mit diesen Hilfs-
mitteln im alltäglichen Leben sollte
unter professioneller Anleitung ge-
übt werden, damit das Überqueren
eines Zebrastreifens oder das Trep-
pensteigen keine Herausforderung
mehr darstellen. Besonders für äl-
tere Menschen werden angeleitete
Übungen zur Sturzprophylaxe oder
das sichere Aufstehen aus niedri-
ger oder liegender Position immer
wichtiger. Bewegungsprogramme,
die den Prozess des Aufstehens
in Einzelteile untergliedern und als
separate Trainingseinheiten an-
bieten, berücksichtigen die unter-
schiedlichen Ausgangspositionen
und bieten Hilfe zur Selbsthilfe. All
diese erlernten Fähigkeiten er-
halten die Eigenständigkeit im
Alltag und zögern den Bedarf
an Pflegeleistungen hinaus.
Nicht zu unterschätzen ist
dabei auch die Entlastung
der Angehörigen.
Wohnortnah und erfolgreich
trainieren in der Gruppe
Um über einen längeren Zeitraum
aktiv zu bleiben, ist es empfehlens-
wert, sich ein bis zwei feste Termine
in der Woche für ein Ausdauer-,
Kraft- oder Koordinationstraining
einzuplanen. Viele Sportvereine
oder Gesundheitseinrichtungen
bieten spezielle Bewegungskur-
se auch für Senioren an. So wie
die ProPhysio auf dem Gelände
des Kölner Heilig Geist-Kranken-
hauses. Zum Training komplexer
Alltagssituationen können sich In-
teressierte zum Kurs ‚Kick für Kopf
und Körper‘, für eine Verbesse-
rung der Balance bei ‚Gleichge-
wicht trainieren – Balance halten‘
anmelden. Und noch ein Punkt,
der sportliche Aktivitäten auch für
ältere Menschen attraktiv macht:
Wer in einer Gruppe Krafttraining
ausübt, wandern geht oder Gym-
nastik macht, hält soziale Kontakte
und vereinsamt weniger.
Bewegungsangebot
im Seniorenhaus
Auch in Senioreneinrichtungen
müssen die Bewohner auf die ak-
tivierende Wirkung des Sports nicht
verzichten. ‚Fit für 100‘ heißt das
Bewegungsprogramm, das, basie-
rend auf einemwissenschaftlichen
Forschungsprojekt der Sporthoch-
schule Köln, speziell für die Alters-
gruppe 75plus entwickelt wurde.
Ziel ist es, die Alltagskompeten-
zen – aufstehen, laufen, Treppen-
steigen, Körperpflege – mithilfe von
Kraft- und Koordinationsübungen
so lange wie möglich zu erhalten.
Spezielle Übungen trainieren den
richtigen Umgang mit Rollator und
Rollstuhl in Alltagssituationen oder
dienen der Sturzprophylaxe. In den
Einrichtungen der Seniorenhaus
GmbH wird das Programm regel-
mäßig und von zertifizierten Aus-
bildern angeboten. Für Bewegung
ist es also nie zu spät.
Lars Jäger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
ProPhysio GmbH
Titel | Thema
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CellitinnenForum 3/2019